Im letzten Jahrtausend galt gemeinsames Musizieren in den deutschen Familien als traditionell und wurde bis in die achtziger Jahre hinein auch in vielen deutschen Wohnzimmern durchgeführt. Man musizierte mit Flöten, Gitarren, Klavier und anderen klassischen Instrumenten, meist generationsübergreifend. Ob es dieses Beispiel war, was in der Familie Roth den Ausschlag für ein gemeinsames Album von Vater und Sohn war, ist nicht überliefert, was aber mitgeteilt wurde war, dass diese Kombination Anfang Oktober ihr Debüt-Album „Nachtgebete“ an der Startlinie platziert hat. Das Album beinhalten insgesamt 16 Songs (verteilt auf 2 CD’s) bei einer Spielzeit von über 61 Minuten. Stilistisch bekommt der Hörer dass, was man sich bei der Vita von Papa Michael Roth (Sänger bei Eisregen und Eisblume) denken kann, mit Keyboards unterstützter Darkrock/Darkmetal/NDH mit teils schaurigen Texten. Lustigerweise stammen diese doch teils extremen, brutalen und kalten Texte nicht vom Vater, sondern vom Multi-Instrumentalist, Komponist, Texter und Sohnemann Quentin Roth. Gesungen wird mit dem von Til Lindemann (RAMMSTEIN) bekannten gerolltem „Rrrr“, sämtliche Instrumente wurden vom Quentin Roth eingespielt. Alles in allem ist „Nachtgebete“ ein gutes Debütalbum geworden, wobei weniger manchmal mehr ist, sechzehn Songs sind viel, einigen eventuell zu viel. Auch thematisch stumpft man als Hörer irgendwann bei immer den gleichen Worten/Themen ab, aber wie schon geschrieben, bekommt man, was man erwarten kann. Subjektive Highlights sind das an Rammstein erinnernde „Kopf Ab“, das schaurige „Ein Loch Ist Ein Loch“ und das mit einem großartigen, melodischer Refrain ausgestattetem „Gleichklang“.
ROTH – NACHTGEBETE
Fazit
Überlanges Debüt mit guten Stücken!