Dem einen oder anderen Metalmaniac ist das italienische Black Thrash Quartett EVIL SPELL aus Mailand mit Sicherheit schon untergekommen. In ihren mittlerweile fünfzehn Jahren ihres Bestehens hat die Band neben zwei Demos bereits auch eine Spilt mit dem Black Metal Punk GEMINI 2014 rausgehauen. Um die Discographie der Italiener zu vervollständigen dürfen keinesfalls die beiden Vollversionen „Antisocial Satan“ (2010) und „Necrologie“ (2013) unerwähnt bleiben. Werden die Titel der beiden Veröffentlichungen mit dem betreffenden Genre in Verbindung gebracht, dürfte allen klar sein was geboten wird… In einträchtiger Allianz wird dem gehörnten Fürsten der Unterwelt gehuldigt. Nachdem dies geklärt ist, gibt es jetzt mit „Padre Vostro“ die dritte Vollbedienung gesammelter Blasphemie. In rund dreiundvierzig Minuten sind neun satanische Freveleien zusammen getragen worden wo keine Gnade zu erwarten ist.
Ohne großes Geschnörkel legen EVIL SPELL mit dem Opener „Horrid“ auf dem Vorhof der Hölle los. Ranzig kompromissloser Black Thrash drischt auf einen ein, welcher sich zu einem technisch versierten Nummer entwickelt. Der folgende Titeltrack „Padre Vostro“ lässt den Boden der Verdammnis durch Luzifers Dreizack im zügigen Takt erbeben. Mit etwas mehr Groove im Gebälk knüpft dieser eingängige Track an den Vorgänger nahtlos an und steigert das Hörinteresse merklich. Laut Bandinformation gibt es bei EVIL SPELL nicht den einen klassischen Hauptfrontmann, sondern hier werden die Gesangseinlagen brüderlich geteilt. Somit ist es nicht zuzuordnen wer gerade das stimmliche Zepter schwingt. Teilweise erinnern diese vorgetragenen Vocals an Tom Araya (SLAYER). Nach dem Strickmuster der geschwindigkeitsgetriebenen Schwärze, welche sich durch die gesamte Veröffentlichung zieht, ragt zur Abwechslung das rein instrumentale „Necrologie“ heraus, wo eine Kirchenorgel rund viereinhalb Minuten das ‚Sagen‘ hat. Generell schwimmt sich die herrlich räudige Produktion „Padre Vostro“ im Stxy, dem Fluss der Unterwelt, gekonnt frei. Dabei werden die höllischen Qualen versüßt, wenn einen die Verbannung im Fegefeuer auf Ewigkeiten getroffen hat. Die Hörer dieses Genres werden es sicherlich lieben und werden für immer hin und her gerissen sein! Ein Album, dem man jede Sekunde davon dankt.
