Neues Futter von einem der Aushängeschilder des finnischen Melodic Death Metal. INSOMNIUM beehren die geneigte Hörerschaft mit vier neuen Stücken auf der EP „Argent Moon“. Und schon der Einstieg „The Conjurer“ zeigt die Finnen von ihrer stärksten Seite: bockstarke Melodien, eine fesselnde Atmosphäre und trotzdem gibt es harte Gitarrenriffs, Double Bass vom Schlagzeug und das tiefe Organ von Niilo Sevänen. „The Reticent“ beginnt dann doch etwas seichter bevor man in das Grundmuster wieder zurückkehrt. Erstaunlich ist hier der clean Gesang, der mehr Raum bekommt als man es von INSOMNIUM gewohnt ist. Aber im Gegensatz zu einer anderen finnischen Band aus Helsinki, die einen ganz ähnlichen Musikstil drauf hat und dessen Bandnamen mit „A“ beginnt, wird der klare Gesang sehr songdienlich eingesetzt und wirkt nicht aufgesetzt.
Das passiert eher bei Song Nummer 3, „The Antagonist“. Zwar gibt es auch hier kurze (Death) Metal Ausbrüche, der Rest ist aber fast schon balladesk und für mich leider der Schwachpunkt der Scheibe. Hier muss man einfach sagen dass sich INSOMNIUM zu sehr in seichte Gewässer begeben und dass steht dem Quintett leider nicht gut.
Mit dem abschließenden „The Wanderer“ bekommen INSOMNIUM zwar noch die Kurve, aber auch hier deutet sich schon eventuell an dass die Kapelle in Zukunft einen anderen/neuen Weg einschlagen wird.
Produktionstechnisch gibt es da nichts zu meckern, alle Instrumente, der Gesang und die Synthesizer/Keyboard Einlagen bekommen soviel Raum wie nötig und bilden eine sehr angenehme Mischung.
Es bleibt abzuwarten ob INSOMNIUM den gleichen Fehler wie AMORPHIS begehen, und ihre Aggressivität gegen einfallslose wischiwaschi Rockmusik eintauschen. Auf der EP „Argent Moon“ findet man Argumente für beide Richtungen.
INSOMNIUM – ARGENT MOON (EP)
Fazit
Quo vadis, Insomnium? Eine EP mit vier Stücken die mehr Fragen als Antworten gibt.