Das dänische Trio TARDUS MORTEM hat seine vollwertige Feuertaufe in der Eisenschmiede des Death Metal bereits seit zwei Jahren erfolgreich absolviert. Genau dieses Debüt „Engulfed in Pestilent Darkness“ hatte keinerlei Schwierigkeiten sich zu einem wohlverdienten Wutanfall aufzuspielen und einem den puren Hass ungeschönt ins Gesicht zu schleudern. Nach dieser ersten düsteren Eruption brodelte es weiterhin bedrohlich unter der Oberfläche, bis sich genug fiese Feindseligkeit angesammelt hat. Mit diesem angestauten Druck auf dem Kessel detoniert nun die zweite Ausgabe in Form eines übernatürlichen „Armageddon“ Geht man dabei nach dem dazu präsentierten Artwork fällt einem siedend heiß der Vulkanausbruch auf der Kanareninsel La Palma ein, der aktuell seit mittlerweile sieben Wochen seine Magma über der Insel verteilt.
Was für Lebewesen und die Tierwelt unwiderruflich mit dem Tod enden würde, haben die drei Dänen nun in über fünfzig Minuten vertont. Wenn man bedenkt das die Gesamtspielzeit sich auf nur fünf Tracks verteilt grenzt das schon an ein exorbitantes Unterfangen, was zur Folge hat, das hier der Track „Gust of Armageddon (Suicidal Winds)“ jenseits der zwanzig Minuten liegt. Genug Zeit und Raum ihre Interpretation eines inkurabelen Naturereignisses darzulegen. Dabei bleiben sich TARDUS MORTEM treu und entfachen erneut ihr flammendes Inferno. Auf der Grundlage bestialischen Blastbeats und einem aufbrausenden Donnergesang tummelt sich resoluter Old School Death Metal mit einer Priese geschwärzter Raserei unter eine Kuppel herabstürzender Naturgewalten. Dabei nimmt die vorhandene Aggression die Luft zum atmen und die Gehörgänge befinden sich unter einem heimtückischen Dauerfeuer.
Bei jedem Dauerbeschuss gibt es die obligatorischen Pausen, um das eigene Magazin für die nächste Attacke nachzufüllen. Auch „Armageddon“ mach da keine Ausnahme. Was zum Großteil wie ein linearer Überfall aus der düsteren nebelbehangenen Zwischenwelt gleichkommt, wirken die doomigen ‚Ruhephasen‘ dabei etwas befremdlich. So schön erdrückend die ersten drei Abschnitte als Konzept durchgehend und das tödliche Naturschauspiel verinnerlichen, formieren sich die Neuauflage von der 2018’er Single „Nun of the Pyre“ und das GRAVE Cover „Into The Grave“ eher als Anhängsel. An sich sind die beiden Tracks nicht schlecht, doch die Verbindung zu den mächtigen Parts fehlt gefühlt. Da wo man spürt wie gewaltig Mutter Natur gnadenlos zurückschlägt macht sich in den brenzligen Situationen eine immenser Klaustrophobie breit. Das vermittelte Gefühl der Hilflosigkeit und den Wunsch zur Flucht, dürfte dem geneigten ‚Alleshörer‘ wie ein entfesseltes jüngstes Gericht vorkommen. So klingt am Ende purer und ungehorsamer Extremmetal, abseits des Mainstreams. Wer mit den dänischen Landsmännern wie PHRENELITH oder UNDERGANG etwas anfangen kann, sollte sich den beiden TARDUS MORTEM Veröffentlichungen widmen.