Wen auch immer EXODUS mit ihrer neuen Platte „Persona Non Grata“ zur unerwünschten Person erklären möchten (nichts Anderes bedeutet der Titel nämlich auf Deutsch). Der kann sich eigentlich sicher sein, dass er die Message verstehen wird, denn an Vehemenz haben EXODUS nach all den Jahrzehnten nichts eingebüßt.
Über dreißig Jahre nach „Bonded By Blood“ mag das fast ein wenig verwundern. Aber die Band selbst sieht die neueste Platte auch als Ausdruck der Verbundenheit unter den Musikern, womit die Bandkollegen als „Persona Non Grata“ ja auch schon einmal ausfallen dürften. Die Fans feinsten Bay Area Geballers dürfen sich auch noch immer willkommen fühlen und können die Nacken und Schultergelenke schon einmal ölen – Headbangen und Fäusteschütteln dürften im Übermaß auf dem Plan stehen. Selbst wer mal ein bisschen Abwechslung haben mag, ist herzlich willkommen. „Prescribing Horror“, „Lunatic Liar Lord“ und da abschließende „Antiseed“ zeigen, dass die Kombination aus Gary Holt (Gitarre), Tom Hunting (Schlagzeug), Steve “Zetro” Souza (Gesang), Jack Gibson (Bass) und Lee Altus (Gitarre) allemal über ausreichend Tricks und Kniffe verfügt, dass in über einer Stunde Spielzeit keine Langeweile aufkommt. Eigentlich wird mit der Platte nur zur „Persona Non Grata“, wer mit Thrash Metal nichts anfangen kann, alle anderen werden bestens bedient. Vielleicht ist es da auch für eine Band aus der one nation divided under god im Post-Trumpistischen Zeitalter (oder vielleicht auch schon wieder im Prä-Trumpistischen…) typisch, dass man sich die Antwort in den Statements zur Platte verkneift. Laut Gary Holt könnte jeder die „Persona Non Grata“ sein, je nach der eigenen Perspektive. EXODUS sind es bei mir auf keinen Fall, solange sie auch weiter so abliefern.