Vor dreieinhalb jahren durfte ich die Kölner Hardrock-Combo Cherokee kennenlernen und deren Debüt-EP „Wakan Tanka Nici Un“ besprechen (siehe in unserem Archiv). Damals wollte ich unbedingt ein ganzes Album hören und der Wunsch wird mir jetzt endlich erfüllt. „Blood & Gold“ heißt das gute Stück, wobei ganze 15 Songs mit einer dementsprechend beachtlichen Spielzeit herausgekommen sind und mir somit das lange Warten belohnt. Denn der Fünfer hat in meinen Ohren nichts von der Faszination eingebüßt, was auch für die tolle Stimme von Frontfrau Laura gilt. Sehr abwechslungsreich im Stil, der irgendwo zwischen Classic Hardrock, NWOBHM und Blues Rock in seinen vielen Facetten zu finden ist. Auch balladeskes Material ist zu hören, wobei etwa bei „Il Grande Silencio“ eine feine Prise Country dazukommt. Deshalb vermeide ich auch ganz bewusst den Begriff „Retro-Rock“, denn durch die Bandbreite im Sound heben sich Cherokee deutlich von Gruppen wie den Blues Pills oder WolveSpirit ab. Dazu gibt es einen wunderbaren, warmen Klang auf der Scheibe, die sozusagen als I-Tüpfelchen noch mit einem grandiosen Cover-Artwork glänzt. Bei „Just One Summer Long“ klingen herrliche Dire Straits-Gedächtnis-Gitarren durch, während bei galoppierenden Stücken wie „Malinche“ oder „Mother Natures Child“ die zwei Gitarren für Tempo und gleichermaßen Harmonien à la Wishbone Ash sorgen. Ganz toll gemacht kann ich da nur sagen! Ich bin ehrlich gesagt total angefixt von dieser Truppe und würde mich tierisch freuen, wenn ich Cherokee mal live erleben könnte! Ach ja, „Blood & Gold gibt es auch als Doppel-Vinyl und sogar als Musikkassette zu erwerben, was beweist, dass diese Band nicht nur Vintage denkt, sondern auch lebt!
CHEROKEE – BLOOD & GOLD
Fazit
Zeitlos, liebevoll, abwechslungsreich sowie wirklich stark ...und das aus Deutschland! Chapeau!!