Vor zehn Jahren ließen die Amerikaner mit dem ungewöhnlichen Namen die Szene kurz mit ihrem starken Debüt aufhorchen, doch so schnell sie am Himmel erschienen waren, gingen sie nach der zweiten, durchschnittlichen Scheibe „We Rule The Night“ auch wieder unter. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich darüber geweint hätte, doch war schon eine gewisse Vorfreude zu spüren, als sich „Conquer All Fear“ zum ersten Mal in der Anlage drehte. Das Besetzungskarussell hat sich in der Zwischenzeit so häufig gedreht, dass ich alleine die Meldung des neuen Sängers Freddy Krumins hier bekannt geben will. Vom stimmlichen Glanz kann Krumings seinen Vorgänger David Fefolt leider nicht vergessen machen und auch das Songmaterial reicht insgesamt erneut nicht an das starke Erstwerk heran. Zu bieder und glanzlos kommt die Hälfte der Songs daher, denen einfach der unbedingte Wille etwas reißen zu wollen fehlt. Auch erscheint mir der Härtegrad insgesamt etwas reduziert zu sein, weniger kraftvoller US Metal, dafür mehr Hard Rock-Trades. Eigentlich geht es mit „Vicious As The Viper“ recht kernig los und auch der episch gehaltene Titeltrack ist richtig gut gelungen, doch die Single-Auskopplung „Pedal To Metal“ hingegen trifft meinen Geschmack überhaupt nicht. Die B-Seite Der Platte läuft zudem Gefahr, man könnte es auch als Chance sehen, keine großen Abnutzungserscheinungen zu erfahren, denn „Keep The Hounds At Bay“ ist einer der wenigen Songs, der an die alten Glanztaten anknüpfen kann und wuchtig aus den Boxen ballert.
Versteht mich nicht falsch. „Conquer All Fear“ ist ein ordentliches Album mit einem sehr interessanten Cover, das im Endeffekt keinen Stinker im Aufgebot hat. Auf der anderen Seite weiß man was die FIREWÖLFE für geile Songs in der Vergangenheit an den Start gebracht haben und dafür ist mir das Gesamtergebnis nach so langer Zeit nicht gut genug. Wenn die Band am Ball bleibt, reden wir in ein paar Jahren vielleicht von einem Neustart oder einem Übergangsalbum.