Was für ein böser Titel und auch ein schlimmes Klischeecover! Hört Udo Dirkschneider etwas mit 69 Jahren auf und sagt „Game Over“? Nein! Der Exil-Solinger und seine junge Truppe lassen es als U.D.O., live als Dirkschneider und mit 3/4 Accept Originalmitgliedern als Dirkschneider & The Old Gang 2021 mächtig krachen. Das ist nun die dritte Veröffentlichung dieses Jahr und ein reguläres Bandalbum.
Mit der schon seit einiger Zeit runderneuerten Truppe hat Dirkschneider wieder ganz viel Material zusammen getragen, was auch recht abwechslungsreich ist. Mit der sehr klischeehaften und vom Titel an Iron Savior erinnernden ersten Single „Metal Never Dies“ proklamiert der Sänger ja das er noch weitermachen wird, was man auch bei der Ballade „Don’t Wanna Say Goodbye“ aufgrund des Titels denken könnte, inhaltlich ist das jedoch thematisch dann was anderes bei der Ballade. Sonst geht er in den Texten durchaus sozialkritisch mit der Welt um und hat dabei wie bei „Kids & Guns“ eine mächtige Hard Rock Schlagseite, da mach er doch glatt Brian Johnson und AC/DC Konkurrenz ob beabsichtig oder nicht, diese Seite von U.D.O. kenne ich höchsten von seiner Vergangenheit mit „I’m A Rebel“. Flotte, kurzweilige U.D.O. Standards mit zwei Wörtern im Titel wie der Opener „Fear Detector“ sind da an der Tagesordnung. Das schleppende „Marching Tank“ (Selbstironie?) zeigt wiederum dass Geschwindigkeit auch kein Muss sein muss. „Midnight Stranger“ geht nicht nur vom Titel in die oldschool Accept Richtung, während das flotte, stampfende „Metal Damnation“ wieder etwas die Klischeekelle mit Stil herausholt. Ihr seht, bei Onkel Udo geht es mit vielen Tracks und viel Abwechslung zur Sache. Er ist halt „Unbroken“ und das hört man, die Stimme klingt wie eh und je. Nicht viele Sänger seines Jahrganges können das heute behaupten.
Auch wenn mir die letzte Studioscheibe „Steelhammer“ einen Tick besser gefiel, macht „Game Over“ mächtig Spaß!