Hätte es einen weiteren Schimanski-Tatort geben sollen, die Bewerbung von HIGH FIGHTER für den passenden Soundtrack läge hiermit vor. Immerhin zelebriert man „Live at WDR Rockpalast“ im Landschaftspark Duisburg-Nord. Industrieruinen statt stickiger Sümpfe als Basis für eine Sludge Metal Live-Scheibe? Klingt komisch, hört es sich auch so an?
Mitnichten! Irgendwie scheint es sich um eine durchaus inspirierende Umgebung zu handeln. Auf feedback des Publikums als Inspirationsquelle musste man ja pandemiebedingt verzichten, trotzdem spielt sich die Band von Song zu Song hörbar in Rage. Gerade das Doppel aus „When We Suffer“ und „Dead Gift“ hat mich dabei beeindruckt. Könnte auch dran liegen, dass hier die Stimme von Sängerin Mona besonders zur Geltung kommt. Zwischen wütendem Gekeife und theatralischem Klargesang wechselt sie ohne Probleme. Die Trittsicherheit ergibt sich in dem Fall aber auch aus einem überaus soliden musikalischen Fundament. Schade, dass mit Shi einer der Gitarreros die Kapelle kurze Zeit nach der Aufnahme verlassen hat. Die Band macht mit nur einem Sechssaiter weiter, bleibt zu hoffen, dass der Soundteppich ähnlich dicht gewebt bleibt. Die Messlatte haben sich die Hamburger auf jeden Fall selbst recht hoch gelegt. Und so sieht mein inneres Auge HIGH FIGHTER wild lärmend auf Horst Schimanskis Rücken in das langsam im Abendrot versinkende Duisburg reiten.
Tracklist:
- Darkest Days
- When We Suffer
- Dead Gift
- Black Waters
- A Silver Heart
- Down To The Sky
- Before I Disappear
- Shine Equal Dark