Schon das Neon-bunte Cover-Artwork von „Hot Endless Summer Nights“ verrät, dass der bevorzugte Stil des Tony Mitchell von den 80er Jahren inspiriert ist. Doch allzu große Sorgen, dass der Kitschfaktor zu hoch ist, brauche ich mir bei dem Briten und seinem dritten Soloalbum nicht zu machen. Zwar weisen beim eröffnenden Titeltrack noch einige Synthies einen seichteren Weg, doch stehen fortan die Elektrischen im Vordergrund. Einige Songs kann ich sogar als grundsoliden und rifflastigen Hardrock bezeichnen, wie etwa „Can`t Fight It“ beweist. Aber ein wichtiger Faktor beim AOR waren, sind und bleiben halt die Melodien, die nur sehr schwer die Gehirnwindungen der Melodic-Nerds verlassen wollen. Und davon gibt es auch auf diesem Album eine ganze Reihe. Bei „Blame It On The Rock`n Roll“ bezeugt der Sänger und Gitarrist überdeutlich seine Liebe zu Queen, ich möchte dieses Stück sogar als Hommage an Freddie und Co. bezeichnen! Auch große, wuchtige Balladen beherrscht Tony Mitchell perfekt, Songs wie „Strong Enough“, „Caught In The Headlights“ oder „Turn Back Time“ vermitteln eine Menge Gefühl und sorgen für Gänsehaut-Momente. Ein cooles Sxophon dann bei „Leave The World Behind“, was den Kennern selbsredend einen Hauch Foreigner-Flair vermittelt. Tony Mitchell hat aber auch die genau passende Stimme für diese Musik, von hart bis zart reicht sein Spektrum, ich möchte sie als eine Mischung aus dem jungen Jon Bon Jovi und Darren Wharton von Dare beschreiben. Selbst ein düsterer, epischer Song wie „Calling Mother Earth“, passend zur aktuellen Klima-Problematik, wirkt nicht peinlich oder deplatziert, sondern beweist nur die enorme Bandbreite des Tony Mitchell. Abwechslungsreich im besten Sinne, jedoch in den guten alten Achtzigern zementiert, was beruhigt als Kompliment aufgefasst werden darf.
TONY MITCHELL – HOT ENDLESS SUMMER NIGHTS
Fazit
Wer auf sehr ordentlichen Melodic Rock/AOR steht, ist bei Tony Mitchell in guten Händen!