Britische Krimiserien gehören ja fast schon zur Grundausstattung im Serienbereich, wenn man so will. Nun kommt mit „Professor T“ abermals eine solche in unsere Regale. Es handelt sich dabei im Grunde sogar um das Remake eines Remakes, welches schon geremaked wurde. Aber der Reihe nach. Eigentlich ist „Professor T“ eine belgische Serie, wurde unter gleichem Namen aber in Frankreich und auch Deutschland neu aufgelegt, hierzulande mit Matthias Matschke, teils laufen da auch schon mehrere Staffeln. Aber zurück zu unserem britischen „Professor T“, der von Ben Miller gespielt wird. Dieser ist ein exzentrischer aber brillanter Zeitgenosse, der an der Uni in Cambridge unterrichtet, aber eben auch unter etwaigen Neurosen und Zwängen wie einer Keimphobie leidet. Seine ehemalige Studentin Lisa Donckers ist als Detective Seargent bei der Polizei tätig, und bittet ihn um Mithilfe in einem Fall. Eher widerwillig hilft Kriminologe Professor Jasper Tempest (genannt T) Lisa, und wird somit in Fälle von Mord, Vergewaltigung und Entführung hineingezogen…
Bei der Fülle an mittlerweile existierenden Brit-Crime Serien, wie man sie so schön nennt, muss man erstmal den Überblick behalten. Mehr als die übliche Krimiunterhaltung habe ich bei „Professor T“ erst einmal nicht erwartet, und hatte den Zusammenhang zur deutschen Serie mit Matschke auch erst einmal nicht hergestellt. Die Pfade sind ja die gleichen, Besetzung und Örtlichkeiten sind andere, und ich muss sagen mir gefällt die britische Variante noch ein ganzes Stück besser als unser Pendent! Ben Miller passt hervorragend in die Rolle des zwanghaften Professors, der mitunter auch gehörig für Wortwitz und scharfkantige Dialoge/Monologe sorgt. An seiner Seite spielt Emma Naomi als Lisa Donckers, die schon in „Bridgerton“ an Millers Seite spielte. Auch der Rest des Ensembles weiß zu überzeugen, die sechs Folgen bieten interessante und abwechslungsreiche Fälle. Gerade der Einblick in die zwanghafte und neurotische Welt unseres Professors ließ mich einige Male an „Monk“ denken, während seine scharfen Analysen wiederum an einen gewissen „Columbo“ erinnern… und dann kommt noch Jaspers liebe Frau Mama hinzu. Fans der beiden Formate dürften also auch hier ihren Spaß haben. Bleibt zu hoffen, dass die Serie eine weitere Staffel spendiert bekommen wird. Im Bonusmaterial finden Interessierte knapp eine Stunde Material mit Interviews und einem Blick hinter die Kulissen von „Professor T“.