Moorah – Marnost Nad Marnost

Albumtitel

Marnost Nad Marnost

Label/Vertrieb

Art Gates Records

Veröffentlichung

10.12.2021

Laufzeit

45:43 Minuten

Genre

Post Black Metal

Was vor zwei Jahren als Ein-Mann-Projekt von ‚Count Hroozah‘ in der tschechischen Hauptstadt auf die Beine gestellt wurde, hat sich in diesem Jahr zu einer vierköpfigen Post-Black-Metal entwickelt. Die Rede ist von MOORAH (bis zum Anfang diesen Jahres lautete die Schreibweise noch MOORA). Im Rahmen des Soloprojektes wurde seitens des ‚Grafen‘ das Vier-Track-Demo „Kataklyzma“ publiziert. Durch die tatkräftige Verstärkung von ‚Severan‘ (Bass / Gitarre), dem Ex-MASTER’s HAMMER Schlagzeuger ‚Ferenc Feco und dem Gitarristen ‚Des Troyan‘ hat sich die aktuelle Formation gefunden um MOORAH mit finsterem Leben zu erfüllen. Das erste Ergebniss ließ nicht lange auf sich warten und „Marnost Nad Marnost“ ist fix und fertig produziert unter Dach und Fach gebracht worden. Mit rund fünfundvierzig Minuten und insgesamt acht Tracks weist diese Veröffentlichung gute Rahmenbedingen für ein Debüt auf. 

Die Band wird als Post-Black-Metal Band angekündigt und so klingen sie auch. In den musikalischen Rahmen wurde neben einer Menge Atmosphäre auch die typischen Elemente aus der skandinavischen Schwarzwurzelküche hinzugefügt. Allerdings ist die Beschaffenheit eher der moderneren Prägung zuzuordnen, als der ersten finsteren Schrammelwelle aus dem Norden Europas. „Marnost Nad Marnost“ bedeutet soviel wie Eitelkeit über Eitelkeit. Gibt man sich den Klängen der ersten MOORAH Scheibe hin, ist weder von Überheblichkeit noch von Eitelkeit etwas spürbar. Hier spielt sich eine plausible Authentizität in den Vordergrund, die sich in der rasenden teils treibenden Spielart wieder spiegelt.

Den „Radiant“ Auftakt wird durch ein Klavierspiel inkl. einer Akustikgitarre eingeleitet und lässt es zunächst ruhig eingehen. Im fließenden Übergang strecken die pechschwarzen Pestklauen ihre Krallen nach einem aus und der wilde Ritt beginnt. Irgendwo zwischen halsbrecherischen Überholmanöver trifft man auf eine Reihe eingängiger Klängen der Rhythmusklampfe. Der einsetzende krächzende Gesang des Grafen zeigt seinen dominanten Part innerhalb der Band und kommt vollends ohne die hochgestochenen Screams aus. Bei den Texten wird ausschließlich in Tschechisch gesungen. Diese Art und Weise wurde bereits von den legendären MASTER’s HAMMER praktiziert. Ob MOORAH dieses Erbe erfolgreich übernehmen kann, bleibt abzuwarten. Auch im folgenden „Vyvrátíme modly“ hält dieses Prozedere ebenfalls Einzug und wird durch weibliche Engelsgesang fast schon freundlich aufgelockert. So kann man den längsten Song des Albums auch mit sterbender Schönheit füllen.

Mit „Sigillum Septima“ brechen die Tschechen das berühmte siebte Siegel. Durch die mäßig vorgetragene Geschwindigkeit im Sound erhält das Ganze eine fast majestätische Aura. Allerdings hätte der Song auch etwas kürzer ausfallen können. Was zunächst bedächtig beginnt, entwickelt sich zu einem postlastigen modernen Output. „Okem bouře“ kann als ‚Sturm im Wasserglas‘ durchgehen. Dabei bleibt es überwiegend akustisch ruhig, doch das es unter der Oberfläche brodelt, ist nicht von der Hand zu weisen. Das die Band im Post-Black-Metal unterwegs ist wird bei „Vstávej“ durch das typische Blackgaze Riffing besonders deutlich und hebt sich von den bisherigen Songs strukturell ab. Nach diesem modernen Sidestep besinnen sich die Vier wieder mit „Marnöst“, „Nic není“ und dem instrumentalen Rauswurf „Slunovrat“ auf die dunkle Materie. Insgesamt eine solide Debütierung, die weder positiv noch negativ ausschlägt.

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Fazit
MOORAH - "Marnost Nad Marnost" ist ein durchschnittlicher Zeitvertreib.
8
von 15
Durchschnittlich
.