In Griechenland scheint es einen metallischen Vulkan zu geben, der in schöner Regelmäßigkeit einen Batzen Lava ausspuckt, aus dem sich dann eine neue Underground-Band formt und geile Mucke spielt. SERPENT LORD haben nicht nur einen geilen Namen, sondern spielen auch verdammt kauzigen Stahl, der einerseits von der alten kalifornischen Thrash-Schule beeinflusst scheint, aber auch frühe NWoBHM-Trades in die Spielart einfließen lässt sowie Mercyful Fate-Anleihen, die in erster Linie auf Sänger Marios Arikas zurückgehen, der die Fangemeinde garantiert in zwei Lager spalten wird. Ihr merkt schon wohin der Weg geht, natürlich direkt in Richtung KIT oder Metal Assault-Festival, wo solche Bands gebührend abgefeiert werden. „Apocrypha“ wird auch nach dem fünften Durchlauf nicht langweilig und es dauert echt lange, bis man sich einen Song so richtig erschlossen hat. Faszinierend sind die stechend klaren Gitarren, die allen Nummern ein gewisses Flair verleihen und sie besonders klingen lassen. Ich kenne das Debüt von SERPENT LORD leider noch nicht, von daher kann ich keinen Vergleich dahingehend anstellen, ob das Zweitwerk ähnlich gut oder ein regelrechter Quantensprung ist. Auf alle Fälle kann ich aber eine bedingungslose Kaufempfehlung für „Apocrypha“ aussprechen. Die hohe Qualität zieht sich vom wüsten Opener „The Final Horseman“, bis hin zum kantigen Closer „Cursed Roots“ ohne Einbußen durch. Dazwischen mischen sich Okkult-Metal, Epic-Stahl und Doom-Trades. Nicht unerwähnt sollte das kryptische Cover bleiben, bei dem ich garantiert blind zugreifen würde.
SERPENT LORD – Apocrypha

Fazit
Wenn ihr euch selbst etwas schenken wollt, dann packt die neue SERPENT LORD mit Glitzerpapier ein. Kultiger griechischer Underground-Edelstahl.