Das hat man denn davon, wenn man lauthals ankündigt, dass man ein wenig Zeit hat und der Redaktionshäuptling mal ein paar Platten rüber schieben soll: Rein instrumentaler progressiver Metal aus Norwegen, gespielt von drei Buben, die dem optischen Anschein nach mal gerade so das Abi in der Tasche haben (oder einfach weniger verlebt aussehen als der Rezensent). Das kann ja was werden.
Zu gesanglichen Qualitäten kann ich mich ja schon einmal nicht auslassen. Kann man aber auch verschmerzen, denn die Songs bekommen, trotz der progressiven Spielart, auch so absolut ausreichend Struktur, dass man sich nicht im Gekniedel der Instrumentalisten verliert. Darüber hinaus geben NAVIAN durch elektronische Einsprengsel, die sie ihren melodisch-euphorischen Songs mitgeben, eine weitere Zutat hinzu, die dafür sorgt, dass man nicht in der eigenen Kunstfertigkeit ersäuft. Denn die, was wenig wundert, ist durchaus gegeben. Hätte nicht gedacht, dass drei Musiker einen derartig dichten Soundteppich weben können. „Cosmos“ taugt damit nicht nur als Soundtrack für längere Reisen, sondern hat durchaus auch ausreichend Dynamik, um euch jederzeit in Schwung zu bringen. Neugierig geworden? Dann gebt euch mal „Luna“ oder investiert gute drei Minuten in „Breeze“ – ihr werdet es nicht bereuen.