Hinter der Band REDSTACKS verbirgt sich das Songwriter-Duo Jeffrey Revet und Jouke Westerhof. Erstgenannter ist für das Keyboard verantwortlich, der andere übernimmt das Gitarrenspiel. Da diese beiden Instrumente bekanntlich nicht ausreichen um ordentlichen Rock zu spielen, komplettieren Tim Beudel (d) und Rob van der Loo (b) das Team. Um den Gesang der insgesamt elf Nummern kümmern sich gleich sieben Sängerinnen und Sänger, von denen Nick Holleman (Trance) und Laura Guldemond (Burning Witches) die bekanntesten sein dürften.
Die beiden Niederländer stehen mit beiden Füßen fest in den 70ern und räumen dem Keyboard-/Orgelsound generell einen weiten Raum ein. „Dreamworld Junkie“ ist so eine Nummer, auf der sich Jeffrey Revet richtig austoben darf. Diese Marschrichtung erinnert mich sehr an AYREON, deren Sänger Jan Willem Ketelaers ebenfalls mit am Start bei diesem Projekt ist. Am besten gefallen mir REDSTACKS eigentlich, wenn sie entspannten und zeitlosen Rock spielen, wie mit dem lässigen „Jealousy“ und dem abschließenden kernigen „Angels In Crime“. Aber auch das bluesige „Mercy“, welches herrlich intoniert eine ganz intime Atmosphäre durch die Boxen schickt, weiß nachhaltig zu überzeugen. Dem gegenüber steht eine Nummer wie „Mind’s Eye“, die eine Stilsuche in sich darstellt und wenig Überzeugungskraft hat. Der für mich übertriebene Keyboard-Einsatz wird noch einmal schmerzlich bei „Vortex“ deutlich. Der Song ist eigentlich ein kleines Perlchen, bekommt gegen Ende aber eine völlig unnötige Orgeleinlage verpasst. Manchmal ist weniger mehr.
Insgesamt bietet das Projekt der Niederländer ein paar richtig gute und interessante Nummern, doch für ein Album, das als Gesamtwerk häufiger in die Rotation geschickt wird, hat „Revival Of The Fittest“ zu viel Mittelmaß im Gepäck. Testet mal an und entscheidet selbst. Da ich kein Fan von Orgelarien bin, ist mein Urteil natürlich etwas getrübt.