Seit drei Jahren pulverisiert ANGELBLAST mit ihren dunklen Machenschaften die extreme Sparten des Metal. Bereits der erste verheerende Beitrag des infernalen Duos pendelt sich ohne großen Anlauf in die Größenordnung der Marke NECROPHOBIC, DISSECTION oder ANGELCORPSE ein. Ein berechtigter Vergleich direkt zum Anfang, damit auch der letzte Hase weiß, wie er zu laufen hat. Es gleicht allerdings einem Frevel, das die erste EP „Rotting Paradise“ (2019) nur mit insgesamt drei Tracks versehen wurde. Erst anfüttern und dann unvollendet sitzen lassen, so haben wir es gern. Allerdings ballern die gesamten knapp neun Minuten rücksichtslos aus allen verfügbaren Rohren und machen deftigen Appetit auf mehr tiefschwarzen Death Metal. Der in der Zwischenzeit zu einem Quartett angewachsenen Combo scheint es ein Höllenspaß zu bereiten, seiner Hörerschaft die Kostproben ihres Könnens scheibchenweise zu servieren. Auch die Nachfolger EP „Throne of Ashes“ lässt einen nur ganze zehn Minuten eskalieren, bevor man anschließend erneut sabbernd auf dem Trockenen zurück gelassen wird.
Das dieses Vierergespann allerdings sein Handwerk versteht ist unverkennbar zu hören. Ihren gesammelten Erfahrungsschatz haben die Mitglieder in gestandenen anderen Band wie unter anderem DARKENED, NECROPHOBIC, NOMINON oder ehemals CARBONIZED gesammelt. Das Know How spiegelt sich in der individuellen gestalteten Geschwindigkeit wieder. Mal wird gekonnt mit dem Gaspedal gespielt und zum passenden Zeitpunkt auf Vollgas umgeschaltet. Als ein mitreißendes sechsminütiges Inferno gestaltet sich der gleichnamige erste Track, welcher den Hörer nach einem kurzen ruhigen und düsteren Intro in die Mangel nimmt. Nachfolgend stellt „Tartarus“ die zweite und zu gleich letzte Vollbedienung dieser EP da. Hier begegnet man knappen fünf Minuten, die einem die Luft zum Atmen nehmen. Es qualmt an allen Ecken und Enden und ein Black und Death Metal Bombardement nimmt einen unter Dauerbeschuss. Die eingebauten Breaks beinhalten die atmosphärische Pracht dieses extremen Genre. Einige Schlagzeugeinlagen teleportieren einen mitten in die 80’er zurück, wo POSSESSED mit „Seven Churches“ ihren Durchbruch feierte. Nach dieser weiteren Kostprobe von ANGELBLAST steigt nun die Vorfreude auf deren erste Full-Lenght Album.