Gibt es für die unzähligen Schöpfer in all ihren Facetten ein eigenes Jenseits, wenn sie irgendwann ins Graß beißen ? Wo werden die Überreste ihrer Existenz endgültig verscharrt ? Beim Betrachten des Bandnamens GRAVE FOR GODS in den Sinn. Nimmt man dieses wortwörtlich, findet sich zumindest die Antwort auf die zweite Frage in der australischen Küstenstadt Adelaide wieder. Bewahrheitet sich in Zukunft diese These, wird die Hauptstadt des Bundesstaates South Australia der neue Pilgerort der gläubigen Menschheit. Geht es nach den drei Aussies gestaltet sich die Grabkammern der erschaffene Wallfahrt als düstern Ort tiefen Trauer. Die vorhandenen musikalischen Elemente die diesen erschaffenen Tempel erbaut haben setzen sich aus einer fundamentalen Funeral Doom und Stoner Metal zusammen. Ganze vierzig Minuten gibt es düstere Beweihräucherung auf dem Debüt „The Oldest Gods“, welches sich in nur vier Etappen einteilt. Dementsprechend bewegt sich die Länge der Songs genrebezogen oberhalb der neun Minuten Marke und sind mit schwermütiger Verzweiflung und lethargischen Death Metal Einflüssen gefüllt. Die melodische Tonreinfolge und eingestreute Gitarrensolis sorgen dafür, das die Tracks nicht vollends in Trauer zerfließen.
Im Laufe des Trips durch die Grabkammern stößt man auf einige Spoken-Words-Passagen und viel ausdauernde Unbehaglichkeit. Im Schatten des Openers „Fire Top Mountain“, welches gleichzeitig den wüstesten Elan aufbietet, den der düstere Funeral Doom aufbieten kann, tummeln sich PARADISE LOST Bestandteile, die auf beständige Art gut in die Songstruktur verarbeitet wurde. An einigen richtungsweisenden Abschnitten zieht sich die Entscheidung welcher Weg gewählt wird doch etwas in die Länge. Besonders in den ersten beiden Tracks irrt der Genreliebhaber orientierungslos durch die Gegend und ist auf dem besten Weg sich hoffnungslos in dem Labyrinth zu verlaufen. Zum Glück leitet der Titeltrack zurück auf den richtigen Pfad und bekommt durch einen aufkommenden Spannungsbogen noch rechtzeitig die Kurve. Als sehr ausdauernd erweist sich das Growling, welches als typisch fester Baustein zu werten ist. Dabei verschmilzt diese gut hörbare Art des Gesangs nahtlos mit der düstere Materie zu einer Einheit. Allerdings braucht dieses Debüt ein paar Extrarunden bis der Schlüssel für die Zugangstür für diese vier Tracks gefunden wird. Wünschenswert ist es, wenn GRAVE FOR GODS zukünftig die berühmte nächsten Stufe erklimmen und dabei etwas mehr eigenen Wiedererkennungswert an den Tag legen.