Das kanadische Trio CULTIST präsentieren sieben Jahren ihrer Gründung das erste eigene Studioalbum. Angefangen mit dem „Demo 2016“ wurde zwei Jahre später mit der EP „Cosmic Tomb“ nachgelegt und endete zuletzt 2019 in der Split „A Pact from the Grave“ mit den Black Metallern von EUTHANIZED. Das Debütalbum „Manic Despair“ verfügt über insgesamt acht Tracks, die von Themen wie Geisteskrankheiten bis zu Science Fiction reichen. Wer sich den vorgetragenen vierzig Minuten Death Metal der alten Schule hingibt, wird im Laufe der Tracks auf Gitarrenarbeit treffen, die man teilweise von DEATH oder MORBID ANGEL kennt. Dafür das es in den sieben Jahren bereits einige Besetzungswechsel gegeben hat, klingt diese Eigenproduktion erstaunlich abgeklärt ist aber bei weitem nicht mit den Hochglanzveröffentlichungen zu vergleichen. Der Charme dieser kanadischen Undergroundband liegt eher auf einen sehr gradlinigen Vortrag, welcher beständig orgiastisch klingt.
Mit rauher Stimme lässt Frontfrau Vanessa Grossberndt ihre Reibeisenstimme erklingen und zupft dabei den Bass. Dabei bewegt sie sich gesangstechnisch auf beständigen Death Metal Pfaden und verzichtet auf großartige Experimente. Großartige Rausreißer sowohl nach oben als auch nach unten sind, sind nicht zu vernehmen. Da wird munter drauf losgeholzt und hält das eingeschlagene Niveau bis zum Schluss. Einzige positive Ausnahme bekleidet „Synesthesia“, wo es neben den obligatorischen Abrissbirne in den fünf Minuten zu Anbandlungen kosmischen Ursprungs kommt. Da zeigt sich, das die drei Musiker ein gutes Feeling für spielerische Feinheiten besitzen. „Manic Despair vermittelt im Grunde genau das, weswegen es sich immer wieder lohnt, in den unerschöpflichen Weiten außerhalb des Mainstream auf Entdeckungstour zu gehen. Hier sollte ein Old-School-Maniac der Todesbleifraktion ein bis zwei Ohren riskieren…