Doom Metal aus Frankreich bietet das Quartett Hangman`s Chair, das aus einem der berühmt berüchtigten Pariser Problem-Viertel stammt und ihr letztes Album „Banlieue Triste“ eben nach jenen Vorort-Beton-Wüsten benannt hat, die für die katastrophale Integrations-Politik in Frankreich stehen. Trotz des französischen Titels wird aber seit jeher in englisch gesungen. Aber düster ist die Mucke immer noch, obwohl der klassische Doom durch einige Sludge-Elemente aufgepeppt wird. Von daher kann ich mir keinen besseren Namen für eine Düster-Combo vorstellen, der außerdem noch gut zu merken ist.
Viel Wert legen die vier Franzmänner auf die Stimmung in den Songs, die weniger durch den Gesang als vielmehr durch die Instrumentalisierung hervorgerufen wird. Ich könnte mir die Musik von Hangman`s Chair auch sehr gut ohne Gesang vorstellen, obwohl der Sänger eine angenehme Stimme sein Eigen nennen darf und er damit auch durchaus gut umzugehen weiß. Das möchte ich aber unbedingt als Kompliment verstanden wissen, denn es gibt nicht viele Gruppen, die ein solch intensives Stück wie „Storm Resounds“ zustande bringen, wo die Grenzen zum Prog derart aufgeweicht werden. Langeweile kommt hier also nicht auf, vielmehr versprüht die Platte eine subtile Spannung. Keine leichte Kost insgesamt, aber „A Loner“ will unbedingt öfters aufgelegt werden, denn es gibt auch viel zu entdecken. Allerdings verlangt diese Gruppe dem Hörer mit ihrer Musik auch einiges an Aufmerksamkeit ab.