Nanu, da kommt mir doch recht unverhofft eine Scheibe auf den Schreibtisch geflattert, die schon im Sommer des letzten Jahres veröffentlicht wurde. Die Band nennt sich Megalizz, schon mal ein seltsamer Name und kommt aus dem schönen Emsland. Doch die Erklärung hierfür liefert recht schnell das beigefügte Info-Schreiben, wobei der Name in Anlehnung an die Megalithkultur der Heimatregion angelehnt sein soll. Wenn euch das tatsächlich interessiert, müsst ihr leider selbst googeln, denn mich interessiert nur die Musik auf dieser in Eigenregie produzierten und veröffentlichten Debüt-Scheibe. Die ist mit über einer Stunde Spielzeit und satten 13 Songs aber schonmal ganz schön voll.
Musikalisch wird meist klassischer Metal gezockt, der sich von vielen Unterarten der verschiedenen Spielwiesen etwas klaut. So grollen die ersten Riffs beim Opener „I Would“ düster und schleppend, was mich dann, ja klar, ein wenig an die Doom-Götter schlechthin denken lässt, bevor dann im Refrain aufgrund der Gitarren-Läufe und Melodien der Song in Richtung NWOBHM „kippt“. Das finde ich aber sogar gut, denn es gibt ja keine Gründe, die gegen eine solche Idee sprechen, weil es musikalisch einfach gut unterhält. Das Quartett spielt mit zwei Gitarristen, die sich bestens verstehen und sich die Bälle geschickt hin und her spielen, was dann schnellen und rifflastigen Nummern wie „Frank And Free“ (was für eine lächerliche Übersetzung von frank und frei…klingt wie „my english is not the yellow from the egg“ :-)) oder „Visions“ auf die Sprünge hilft. Eine gute Spur dann Theatralik bzw. Epik bei „Memories Of A Lost Paradise“, das sich im Verlauf langsam aber mächtig auftürmt. Auch Heavy Rock der Marke Mad Max und etwas Thrash befinden sich bei Megalizz auf dem Programmzettel. Was sich grundsätzlich recht positiv anhört, macht dann leider der Gesang allein zunichte. Den Vogel schießt dabei das ultraschnelle „Henry VIII“ ab, das es nicht schafft, dass ich es mir zu Ende anhören kann. Der Sänger, der sich „Fetzter“ nennt, spielt eindeutig besser Gitarre, außerdem finde ich seine Stimme zu weich für diese harte Mucke. Klar, das könnte sogar eine Frage des Geschmacks sein, wenn sie nicht mal mehr und mal weniger deutlich an die eigenen Grenzen stoßen würde. Aber ich gebe zu bedenken, dass es sich eben um eine Eigenproduktion handelt, die auch soundtechnisch eben keine voll professionelle Mega-Produktion sein kann. Dafür steckt die Scheibe in einem liebevoll gestalteten Digipack, was zeigt, dass die vier Jungs mit viel Herzblut bei der Sache sind. Ach ja, die Scheibe heißt „Hope“…and hope never dies. Oder um es mit den Worten von Peter Gabriel und Kate Bush zu sagen: „Don`t Give Up“!