Das Reutlinger Quintett Walter Subject habe ich bereits 2013 kennegelernt, als ich deren Langeisen-Debüt „We Are The Subjects“ besprechen durfte (siehe in unserem Archiv). Ich gebe leider zu, obwohl mir die Musik damals recht gut gefiel, dass ich die Band leider etwas aus den Augen verloren habe und auch der Nachfolger „Just Dance Like Nobody`s Watching“ (2017) irgendwie an mir vorbei gegangen ist.
Doch jetzt gibt es mit Langeisen Nummer drei ja Nachschub. Es hört auf den schönen Namen „Signals“, wobei sich rein stilistisch gegenüber des genannten Erstlings nicht viel geändert hat. Was sich allerdings geändert hat, ist die Selbstverständlichkeit, mit der die Musiker ihre Songs performen. Da klingt nichts erzwungen oder aufgesetzt, mit viel Gespür für eine positive Stimmung und einer eingängigen Melodieführung kommen die dreizehn neuen Songs aus den Alternative-Rock-Ritzen gekrochen. Das Ganze erinnert mich irgendwie an die jungen Fury In The Slaughterhose, wobei Frontmann Marc Ruff eine völlig andere Stimmfärbung als die Wingenfelders innehat. Nicht falsch verstehen, denn singen kann der Subjects-Vorsteher auch mehr als passabel. Da hätte man es gar nicht nötig, seine Stimme beim wunderbaren Titelsong zeitweilig durch den Frequenzer zu jagen, obwohl das zugegebenermaßen ganz hervorragend zum Thema in dem Lied passt. Das Tempo ist meist im flotteren,mittleren Segment angesiedelt, wobei es selbstredend auch mal ruhigere Töne zu hören gibt („Warm Inside“), ohne jedoch allzu seicht zu wirken. Ich kann mir die ganze Platte wunderbar am Stück anhören und „Signals“ kommt dabei auch ohne große Ausreißer, weder nach oben noch nach unten aus…bis auf den angesprochenen, wirklich saustarken Titelsong.