Im Hardcore allgemein geht die Tendenz ja immer mehr zur Zweit- oder sogar Drittkapelle. Deshalb spielen die auch immer so derbe schnell, weil der nächste Release schon drückt. Scherz bei Seite, aber auffallen tut es schon und so stehen hinter der Straight Edge Radau Combo BERTHOLD CITY auch wieder reichlich bekannte Namen, die man auch von woanders her kennen könnte. Als da wären: Sänger Andrew Kline (Strife, World Be Free), Gitarrist Dennis McDonald (Internal Affairs), Drummer Adam Galindo (Abrasian, One Choice), Bassist John Eightclip (Allegiance), und ebenfalls am Sechssaiter Dave Itow (The Mistake).
Auf jeden Fall scheint der Straight Edge Lifestyle nicht unbedingt ausgeglichener zu machen. Mit „Only Truth Wins“ hauen uns die Herren direkt mal einen dermaßen heftigen Hassbatzen vor die Nase, dass man schon nach Runde eins, die sinnigerweise gute zwei Minuten dauert, in den Seilen hängt. Und Zeit zu verschnaufen bieten auch die restlichen gut zwanzig Minuten der Platte nicht. Eintönigkeit will allerdings nicht aufkommen. Dafür machen BERTHOLD CITY ihre Sache viel zu gut. Dazu verweben sie das Beste aus alter und neuer Schule des Hardcore zu einem dichten Soundteppich, der auf der einen Seite wunderbar viel Druck macht, auf der anderen aber auch hinreichend anarchische Dynamik versprüht um an die guten alten Tage des Genres zu gemahnen. Mit melodischen Anklängen, wie beispielsweise in „Empty Faces“ geizen BERTHOLD CITY zwar ein wenig, man muss aber feststellen, dass auch diese der Band wunderbar zu Gesicht stehen.
