Zum zweiten Mal lädt das Dreigestirn PURPLE DAWN zu einer weiteren Session ein. Bereits vor zwei Jahren gab es das erste zwanglose Zusammenspiel der Stoner-Doom-Truppe aus Köln mit dem Titel „Peace & Doom“ Das mutet im ersten Moment wie ein Überbleibsel aus der jugendlichen Protestbewegung der sechziger Jahre an, doch der Balanceakt dieser in Gang gesetzten Riffmaschine klingt weniger nach Love Peace & Happiness. Diese Fortsetzung des gemeinsame Musizieren verfügt im Kern über psychedelisch gesättigten Doom Metal, welcher eine Menge harter Riff-Energie freisetzt und dabei eine fesselnde Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit an den Tag legt. Es erklingen vielfältige rund vierzig Minuten mit ausgewogenen Stimmungsschwankungen, welche ihre ruhigen Momente unter anderem bei „The Moon Song“ finden. Großartige Zeit für zerfließende Selbstbemitleidung ,wie es in dem Untergangsgenre gang und gebe ist, findet man auf „Peace & Doom Session Vol. II“ nicht wirklich.
Sicherlich verfügt das eingespielte Material über nachdenkliche Abschnitte, wie bei dem Gitarrensolo des achtminütigen „Death To A Dying World“ Koloss der Fall ist, doch ein Großteil des Albums spielt sich in energiegeladen Sphären ab. Das die Inspiration und Leidenschaft aus der unerschöpflichen Quelle von Bands wie BLACK SABBATH; PENTAGRAM oder ORANGE GOBLIN stammen, ist hier nicht von der Hand zu weisen. Unumstrittener Höhepunkt stellt der Track „Power to the People“ da, welcher durch sein äußerst eingängige Songstruktur sich zu einem Widerhaken im Gehörgang entwickelt. „Peace & Doom Session Vol. II“ ist das Ergebnis eines ingang gesetzten Prozesses, welcher voller Antrieb und Herzblut gespickt ist. PURPLE DAWN ist es nebenbei gelungen eine Fortsetzung zu kreieren, welche durch den verfeinerten Sound und das exakte justieren der Stellschrauben zu einem großartigen Stück Bandgeschichte gereift ist.