IMPARITY/LES MÉMOIRES FALL – DYING DREAMS (SPLIT EP)

Albumtitel

Dying Dreams (Split EP)

Label/Vertrieb

Schattenpfade/Lichtpfade

Veröffentlichung

07.09.2021

Laufzeit

36:34 Minuten

Genre

Gothic Metal

Split Scheiben sind meiner Meinung nach eine gute Sache. Eingeführt von unabhängigen Plattenfirmen in den 80er Jahren um Bands in Nischenbereichen wie Grindcore, Hardcore, Punk etc. eine Möglichkeit zu geben ihre Stücke zu veröffentlichen, ohne gleich eine ganze Langspielplatte daraus zu machen. Und auch in Zeiten, in denen die CD die LP immer mehr vom Markt drängte, verschwanden die Split Veröffentlichungen eigentlich nie.
Und das dachten sich auch die Bands IMPARITY aus dem Ruhrgebiet und LES MÉMOIRES FALL aus Brasilien. Beide spielen eine sehr ähnliche Musik, recht doomigen Gothic Metal, und so wurden jeweils drei Songs zusammen geworfen um die Split EP „Dying Dreams“ zu veröffentlichen.
Fangen wir mit IMPARITY an, die auch mit „Hate In The Name Of God“ die Scheibe eröffnen. Mit dem einsetzenden, weiblichen Gesang schießt mir sofort THEATER OF TRAGEDY in den Sinn. Ähnlich markant steht die (sehr hohe!) Stimme von Sängerin Eva im Vordergrund, während die Mucker für meinen Geschmack etwas zu sehr in den Hintergrund driften. Problematisch finde ich auch die Tatsache, dass zumindest bei mir während des Hörens kaum Atmosphäre durch die drei Stücke erzeugt wird. Handwerklich ist das alles völlig in Ordnung, keine Frage, und beim zweiten Song „Trapped In Wealth“ (der Song wurde vor drei Jahren schon mal veröffentlicht und bekommt hier ein update) finde ich den nicht mehr ganz so hohen Gesang auch passender. Allerdings ist damit beim abschließenden „Dying Dreams“ schon wieder Sense, und die weiblich Stimme bekommt viel Raum.
Was bei den Brasilianern von LES MÉMOIRES besser funktioniert. Zumindest bei „Tears“, dem stärksten Song der Scheibe. Der Gesang von Cimone Tavares (eine Gastsängerin) schmiegt sich hervorragend in die Atmosphäre des Tracks ein und ergibt so ein sehr stimmiges Gesamtbild. Beim folgenden „Whinnings“ ist dann Naimi Stephanie die Dame, die ihre hohen Vocals dazu steuert, und da sind wir dann auch wieder bei dem IMPARITY Problem, zumindest für meinen Geschmack. Letzter Song ist dann „Curved Path“, eine Art unplugged Nummer mit Wald- und Wiesengeräuschen aus der Konserve. Überzeugend ist das leider nicht.
Die Produktion fällt unterschiedlich aus. Während die drei Songs von IMPARITY sauber und druckvoll daherkommen, wirken die Stücke der Südamerikaner recht dumpf, was bei „Tears“ ironischerweise tatsächlich noch passt, bei den beiden anderen Liedern aber leider nicht so gut ankommt.
Wer auf Gothic Metal mit Doom Anteilen steht, mit hohem weiblichen Gesang umgehen kann oder sich mal wieder in 90er Jahre katapultieren möchte, der ist hier genau richtig.

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Fazit
Feine Sache um die beiden Bands anzutesten. Allerdings muss auf einer ganzen Scheibe von beiden Bands mehr kommen!
9
von 15
Solide
Not everyone likes Metal - Fuck them!!!