Als ich den Namen Celtic Hills las, bat ich unseren Herausgeber sofort, mir diese Platte zur Besprechung zukommen zu lassen, obwohl ich die Gruppe aus Italien bisher gar nicht kannte. Ich dachte nämlich, dass hier mindestens keltische Einflüsse und/oder gar Celtic Folk Rock zu hören sind. Weit gefehlt, aber was ich von diesem Trio zu hören bekam, ließ mich zwar erstaunt, jedoch umso erfreuter zurück.
„Huldofolk“ ist das dritte Album der 2010 formierten Truppe aus dem Norden Italiens. Enthusiastischer, chorlastiger und bombastischer Power Metal mit NWOBHM-, Symphonic-, True Metal und einigen wenigen Prog-Einflüssen wird geboten, der mit viel Gitarren-Power, aber auch von einigen Synthie-Orgien begleitet wird. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die irre facettenreiche Stimme des Frontmanns Jonathan Vanderbilt, der auch gleichzeitig die Gitarren spielt. Bei „The Hammer Of Thor“ wagt er sich sogar gekonnt an Growls heran! Schon das Vorgänger-Album „Mystai Keltoy“ vom letzten Jahr erhielt allerorts hervorragende Kritiken, die „Huldofolk“ nun vollends bestätigen kann. Die Härte ist zwar enorm, viele Stücke werden im Double-Bass-Tempo vorgetragen, jedoch sind die Melodien jederzeit extrem eingängig. Trotzdem kann von sogenanntem Kindergarten-Metal keine Rede sein. Bei dieser Qualität wundert es mich ehrlich gesagt, warum noch keine große Plattenfirma bei den Italienern angeklopft hat, obwohl es in der Heimat ja bekanntermaßen ein Label gibt, dass viel grottigere Combos unter ihre Fittiche nimmt. Naja, wer weiß, wozu es noch gut ist. Die meisten Texte erzählen Legenden und Geschichten aus der Heimat-Region des Trios (Friaul) die im Nord-Osten Italiens liegt. So handelt etwa „After The Earthquake“ von dem schrecklichen Erdbeben 1976, das fast 50.000 Menschen obdachlos machte. Balladen gibt es zwar keine, doch die braucht es meiner Meinung nach auch nicht.
