Jetzt kommen auch TYR noch mit einer Orchesterscheibe, das hat doch alles einen riesigen Bart! Das war mein erster Gedanke, doch die Band von den Färöer-Inseln, welche am Anfang ihrer Karriere in der Landessprache aber auch auf Isländisch oder Dänisch sangen. Später wurde dann Englisch als Singsprache genutzt, wodurch mir die klar singende Truppe um Sänger / Gitarrist Heri Joensen sympathischer wurde. TYR und das Orchester klingen bei den 19 Liedern in verschiedenen Sprachen echt gut, besser gesagt sehr homogen.
Es ist quasi eine Live-Best Of mit Orchester und einem richtig großen Chor. Das sieht man besonders bei der gut gefilmten und nicht mit hektischen Schnitten versauten DVD dieses Events wo der Drummer natürlich im Glaskasten hockt. Die Band hat recht wenig Platz auf der großen Bühne, was das Ganze schon etwas intim wirken lässt und der Dirigent steht hoch auf einem Podest und agiert so mit dem Orchester. Trotz der Tatsache, dass die Kombination Metalband und Orchester 2022 schon wirklich etwas ausgelutscht ist, kommt das Spektakel hier mitreißend und nicht befremdlich für mich als Zuschauer herüber. Auch der Applaus ist immer stark, wobei das Publikum augenscheinlich keine reine Metalcrowd zu sein schien.
TYR haben mit „A Night At The Nordic House“ eine erfrischend andere Livescheibe mit Chor und Orchester erschaffen, wo die drei Elemente gut harmonieren und ich 90 Minuten Spaß habe. Als Bonus hätten sie vielleicht noch ihre Clips der letzten Alben bei Metal Blade dazu packen können.
01. Hel’s Prelude
02. Gates of Hel
03. Grindavísan
04. Sunset Shore
05. Ragnars Kvæði
06. Gavotte from Suite in G Minor
07. Blood of Heroes
08. Ramund Hin Unge
09. Hold the Heathen Hammer High
10. The Lay of Thrym
11. Tróndur í Gøtu
12. Mare of My Night
13. Turið Torkilsdóttir
14. Fire and Flame
15. Torkils Døtur
16. Ormurin Langi
17. By the Sword in My Hand
18. Álvur Kongur