Bereits im letzten Jahr wurde das Zweitwerk der Briten veröffentlicht, doch nun nehmen sich ROAR „Strike Hard“ erneut an und bringen eine remasterte Version an den Start. Der frühe IRON MAIDEN-Drummer Doug Sampson gründete die Band 1986 zusammen mit Basser Tony Hatton und Gitarrist Chop Pitmann. Aktuell komplettiert Sänger Flavio Lino die Band. Dass sich Paul Di’Anno für eine Gasteinlage zur Verfügung gestellt hat, dürfte angesichts der alten Seilschaft zu Sampson eine Ehrensache gewesen sein.
Die Truppe spielt super eingängigen Briten-Stahl, der mal Hard Rock, mal Heavy Metal ist, aber jederzeit eine fette Gitarre im Angebot hat. Natürlich kommt die eine oder andere Maiden-Anleihe durch. „Son Of The Damned“ könnte auch aus der Harris-Feder geflossen sein und besticht neben der galoppierenden Gitarre durch seinen Mitsinganteil, im Sinne von „Fear Of The Dark“. Der jetzige VISION DIVINE-Sänger Ivan Giannini, der früher den AIRFORCE-Mikroständer bediente, steuert die Vocals von „The Reaper“ bei und kann die Nummer durchaus breiter akzentuieren wie ein Flavio Lino dazu in der Lage wäre. Somit ist für ein bisschen Abwechslung gesorgt, wobei die elf Songs wahrlich keine Längen haben, aber auch nicht mega nach oben auf der Skala ausbrechen.
Die NWoBHM-Fraktion darf sich „Strike Hard“ also durchaus ins Osternest legen, falls die Scheibe im letzten Jahr nicht schon erworben wurde. Mir gefällt besonders die wohlig, warme Gitarre von Pitmann, der zeigt, dass man auch nur mit einem Sechssaiter für mächtig Dampf sorgen kann.