Bislang trat der israelische Regisseur und Drehbuchautor Navot Papushado mit „Big Bad Wolves“, einer Episode aus „ABCs of Death 2“ oder „Rabies“ in Erscheinung, womit die Gangart seiner Filme für Genrefans wohl durchaus als gesetzt gelten dürfte. Nun erscheint in Kürze sein neuester Streifen „Gunpowder Milkshake“ bei uns in den Regalen, und auch hier darf sich der geneigte Seher auf die etwas grobschlächtigere Schiene einstellen. Seit Profikillerin Scarlet ihre Tochter Sam in jungen Jahren unvermindert in einem Diner sitzen ließ, verdingt sich die mittlerweile erwachsen gewordene Dame als Profikillerin für die Firma, unter den Fittichen von Nathan. Als der sie zu einem Auftrag schickt, lernt sie noch eben drei alte Freundinnen ihrer Mutter kennen, als sie sich mit neuen Ballermänern ausrüstet. Der Auftrag geht jedoch gehörig schief, und plötzlich hat Sam nicht nur ein kleines Mädchen am Rockzipfel hängen, sondern auch die Killer der Firma, und es geht um Leben und Tod! Damit Sam aber nicht ganz allein auf weiter Flur steht, gibt es ja auch noch die Mama samt ihren kampfeslustigen Mädels!
Actionfilme mit Auftragskillern in männlicher oder weiblicher Form erfreuen sich in den letzten Jahren ja zunehmend mehr Beliebtheit, und so tritt man auch mit „Gunpowder Milkshake“ in den etwas ausgetretenen Pfaden eines „John Wick“, und wie sie nun denn alle so heißen! Bleibt also nur die Frage, ob die Zutaten die man nutzt denn auch gut zusammenpassen, und das tun sie hier bis zu einem gewissen Maße durchaus. Hier ist die wohldosierte Action in der ersten Hälfte aufgelockert mit einigen Humoreinlagen, die Optik gibt sich quietschbunt und das Ganze nimmt sich nicht zu ernst. Gegen Ende nimmt die Action etwas zu, und der es darf in allen möglichen Variationen gestorben werden, stets begleitet mit ausreichend rotem Lebenssaft. Die Darstellung ist stets comichaft überzogen, was sich auch im zeitlichen Setting zeigt. Alles wirkt leicht Sci-Fi angehaucht, trotz alter Klapphandys und Fahrzeuge, die Stadt oder Örtlichkeit wird nie näher bezeichnet, und unbeteiligte Zivilisten scheint es irgendwie nicht wirklich zu geben. Parallelen zu John Wick wie ein Diner als waffenfreier Treffpunkt, adäquat zum Wickschen Continental Hotel, oder die Bibliothek als Waffenkammer für Killer gibt es hier ebenso. Alles in allem sieht man, dass die Darsteller wie Karen Gillan, Paul Giamatti, Lena Headey, Carla Guggino und Michelle Yeoh wirklich ihren Spaß hatten. Für Fans solcher Filme definitiv einen Blick wert, auch wenn sich die Machart für mich mittlerweile ihren Rang selbst etwas abgelaufen hat. Die Blu-ray hat noch zwei Featurettes und den üblichen Trailer an Bord, Bild- und Ton sind auf der Höhe der Zeit.