Seit der Gründung von DESOLATE SHRINE vor zwölf Jahren hat sich in der bisherigen Bandgeschichte schon einiges an finsteren Freveleien getan. Die drei Finnen haben unter anderem mit dem apokalyptischen Soundtrack „The Sanctum of Human Darkness“ (2012) oder der letzten satanischen Ausgeburt „Deliverance from the Godless Void“ von vor fünf Jahren für viel hassgetriebenes Spektakel gesorgt. Seit der letzten Veröffentlichung legte sich bis jetzt eisiges Schweigen über die Aktivitäten des Trios. Doch nun ist die Zeit reif, ihre sieben neuen Verkündigungen zu preisen und lassen dabei unseren sterbende Planeten in Flammen stehen. DESOLATE SHRINE hat sich bisher mit einer brachialen Homogenität ausgezeichnet, die unverwechselbar als ausgereifter Death Doom Koloss aus der Schattenwelt dargestellt wird. Mit ihrem neusten Vorstoß „Fires Of The Dying World“ werkeln das Trio unnachgiebig weiter an ihrem vertonten Ungetüm.
Die zu vernehmende Soundtinktur setzt sich auch weiterhin aus den wuchtigen Elementen der herabziehenden Untergangsstimmung und des geschwärzten Hammerschlags, welcher unverhohlen direkt aus den Jenseits zuschlägt, zusammen. Ausschlaggebend für diesen hemmungslosen Anschlag ist der Songwriter Lauri Laaksonens (CONVOCATION, ORDINANCE), welcher dem kreierten Sound zu einhundert Prozent seinen Stempel aufdrückt. Ein bisher bewährter Schachzug der Band, da bekanntermaßen viele Köche den Brei verderben. Apropos viele Köche: Das bei einem dunkelschwarzen Dreigestirn 2/3 der Besetzung am Mikro stehen, dürfte in der hiesigen Bandlandschaft auch nicht allzu oft vorkommen. In dem Fall von DESOLATE SHRINE ist neben MT (Hellwind Inferion) auch RS (Roni Sahari) zusammen an der Brüllfront im Einsatz.
Das zwischen „Deliverance from the Godless Void“ und der jetzigen Platte gute sechzig Monate Reifezeit liegen, schlägt sich als positiver Aspekt in dieser Death-Doom-Formel nieder. Bei den intensiven Begegnungen wie zum Beispiel bei „My Undivided Blood“ bandelt das Trio mit episch ruhigen Sphären an und rückt diese in eine mächtig wirkenden Aura. Dabei steht eine gefühlte Ewigkeit zur Verfügung; kein Track liegt unterhalb der fünf Minuten Marke. Genug Spielraum, um aus dem vorhandenen und undurchsichtigen Grauschleier immer wieder gnadenlos zuzuschlagen. „Cast to Walk the Star of Sorrow“ gehört auf der Platte zu dem rasenden Hinhörer, der einem Blastbeatinferno gleichkommt und gleichzeitig als imposant Raserei um sich schlägt. Beständig sind in die einzelnen Tracks teils akustische Breaks eingebaut, die einzig den Zweck haben, die entfachte Wut noch größer werden zu lassen. Mit der meisterlich gefertigte Handwerkskunst „Fires Of The Dying World“ hat DESOLATE SHRINE definitiv ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Mit Sicherheit taucht spätestens am Ende diesen Jahres das Album unter den Top 10 der Neuerscheinungen auf !!