Im Zuge der großen Erfolge von IRON MAIDEN Anfang der achtziger Jahre, gründeten sich in England einige Gruppen, um es den Eisernen Jungfrauen, SAXON oder JUDAS PRIEST gleichzutun. NWOBHM wurde zu einem Qualitäts-Siegel im Metal-Sektor. Eine dieser Gruppen war damals auchTYSONDOG, die sich 1982 zunächst ORCHRIST nannten. Das Debüt „Beware The Dog“ erschien 1984 und nach dem Nachfolger „Crimes Of Insanity“ zwei Jahre später trennten sich schon wieder die Wege des Quintetts um Sänger John „Clutch“ Carruthers. Doch wie das häufig so ist, viele Jahre später war wieder Platz für Musik im Leben der Männer aus Newcastle. 2012 gab es wieder ein Lebenszeichen mit der 4 Songs starken EP „Hammerhead“ und drei Jahre später hauten TYSONDOG gar mit „Cry Havoc“ einen neuen Longplayer raus.
Sieben Jahre mussten sich also die Fans wieder gedulden, um jetzt an neues Futter von TYSONDOG zu kommen. Neun neue Metal-Bretter bohrten dabei die Briten in den Rundling „Midnight“, wobei zum klassischen Heavy Metal noch ein paar Nuancen Power Metal und/oder Thrash hinzukommen. Das sorgt dafür, dass die gemütliche Geschwindigkeit in den Songs bei den Solos drastisch erhöht wird oder der Klar-Gesang auch mal in Growls übergeht, wie bei „Dead Man Walking“ etwa. „Paper Cuts“ beginnt episch und ruhiger, entwickelt sich dann aber mit Düsternis zu einem Riff-Monster mit saucoolem Gitarren-Solo. Insgesamt kommt „Midnight“ ein wenig ruppig aus den Lautsprechern gekrochen, versprüht aber, vielleicht gerade deswegen auch einiges an Charme. Da ist es durchaus auch verzeihbar, dass ein Song wie „Cold Day In Hell“ mal an die jungen METALLICA erinnert. Und das Cover-Artwork ist der Hammer, Vinyl-Freunde werden sich ein Loch in den Allerwertesten freuen!