Oh Gott! Wenn man bei Facebook die Seite der Engländer EMOTIONAL SUICIDE sucht, fragt einen das System erst einmal ob man Hilfe braucht! JA, dieser Bandname ist sicherlich kontrovers. Nun erscheint mit buntem Harlekin Artwork das selbst betitelte Album von 1993, welches damals in Eigenregie aufgenommen, aber wohl nie veröffentlicht wurde mit einigen gut klingenden (!) Demosongs des Werkes als Bonustracks. Wenn ich ehrlich bin hätte ich eher die vorher veröffentlichte und mir unbekannte EP „The Word“ erwartet. Beim Artwork muss ich übrigens immer an die Deutschen JESTER’S MARCH denken! Geboten wird trockener, schnörkelloser Metal mit dezenten Thrash Vibes und rauem, etwas knantigem Gesang. Das Ganze vergleicht das Label mit britischen Acts wie MARSHALL LAE oder PARIAH womit sie nicht ganz Unrecht haben. Die Scheibe wächst definitiv mit dem Hören, biedert sich dem Hörer aber nicht an. Ich würde sie auf den ersten Eindruck als leicht spröde bezeichnen, aber unglaublich vielseitig. Auch herrscht hier eine teils beängstigende Melancholie vor die auch gut zum depressiven Bandnamen passt. Britischer Metal mit eigenem Stil. Beim Drumsound merkt man das Alter der Scheibe, heute wird das ganz anders produziert. Insgesamt ist der Klang aber zeitlos gut.
Insgesamt eine sehr eigenständige Scheibe und wer weiß was die anscheinend wieder aktive Band in den nächsten Jahren noch anstellt!