Obwohl der britische Sänger GRAHAM BONNET nicht zu den Lieblings-Shoutern der allermeisten RITCHIE BLACKMORE`S RAINBOW-Fans gilt, hat der mittlerweile 75-Jährige (!!) eine erstaunliche Karriere hingelegt, die offensichtlich immer noch kein Ende findet. Okay, MICHAEL SCHENKER mit seiner Group sowie das überraschende Comeback 2020 mit den legendären ALCATRAZZ haben einen nicht unerheblichen Anteil am aktuellen Erfolg, aber auch die letzten beiden Alben mit seiner Band „The Book“ (2016) und „Meanwhile, Back In The Garage“ (2018) fanden den Weg in viele Ohren und dürfen durchaus als Erfolge gewertet werden.
Jetzt also mit „Day Out In Nowhere“ ein neues Lebenszeichen, das mich wirklich überrascht hat, obwohl auch ich kein ausgewiesener Fan seiner Stimme bin wie ich offen zugebe. Denn das Gros der elf neuen Lieder strotzt nur so von positiver Energie und lässt zu keinem Zeitpunkt vermuten, dass hier ein 75 Jahre alter, ich muss mich verbessern, junger Sänger einer Arbeit nachgeht, die ihm noch hörbaren Spaß bereitet. Allein die ersten vier Lieder versprühen eine mitreißende Heavyness inklusive toller Melodien, wovon ihr euch beim unten angehängten Video zu „Uncle John“ selbst überzeugen könnt. Ich weiß, dass Künstler im Studio viel kaschieren können und auch GRAHAM BONNET fällt aufgrund seinen manchmal schwachen Live-Darbietungen unter diesen General-Verdacht. Aber hey, das ist absolut legitim, das machen viel jüngere Sänger auch. Auf jeden Fall ist dem Briten mit „Day Out In Nowhere“ ein bockstarkes Album gelungen, das die genannten Vorgänger sogar noch toppen kann. Und das zwar mit Hilfe einiger Gäste wie ROY Z oder die TEMPESTA- Brüder Mike und John, aber weit und breit kein Alessandro Del Vecchio! Da werde ich auf meine alten Tage doch nochmal eines Besseren belehrt!