CAVE IN – HEAVY PENDULUM

Es ist immer schwierig ein Bandmitglied zu ersetzen. Schwieriger wird es dann noch, wenn die Person durch einen Schicksalsschlag aus dem Leben gerissen wurde, und nicht wegen „persönlicher Differenzen“ einfach die Band verlassen hat. Der Tod von Bassist Caleb Scofield, der mit nur 39 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam, riss ein Loch in das Bandgefüge von CAVE IN. Das war im Jahr 2018, kurz bevor die Band ein Comeback Album nach ihrer Auszeit aufnehmen wollte. Unter diesen Umständen nahm man lediglich Demo Aufnahmen, vor allem von Caleb Scofield, und so erschien 2019 „Final Transmission“. Das jetzt vorliegende „Heavy Pendulum“ ist somit ein stückweit das Album, dass vor 3 bis 4 Jahren hätte aufgenommen werden sollen.
Die Position des Bassisten wurde vorübergehend von Nate Newton übernommen, ein langjähriger Freund der Band, der ansonsten bei CONVERGE den Tieftöner bedient.
Wer mit der Musik von CAVE IN nicht vertraut sein sollte, dem sei hiermit gesagt, dass es sich um eine verdammt intensive und gute Mischung aus Rock und Metal handelt, in der sporadisch progressive Elemente eingebaut werden. Aber auch Space und Desert Rock Anteile finde ich zumindest wieder. CAVE IN sorgen immer wieder für Abwechslung, nicht nur zwischen den Songs sondern auch gerne mittendrin. Tempovariationen, spacige Zwischensequenzen, und auch mit dem Gesang wird gerne experimentiert. Mal etwas verzerrt, im Refrain dann mal mehrstimmig, und ab und zu wird auch mal etwas geschrien. Die Band beherrscht dabei das Kunststück, trotz aller Raffinessen nie den roten Faden innerhalb des Songs zu verlieren. Bei dem ein oder anderem Lied schießen die Amerikaner zwar etwas über das Ziel hinaus indem sie die es einfach übertreiben für meinen Geschmack (zum Beispiel „Blinded By A Blaze“ oder auch „Nightmare Eyes“), das ändert aber nichts an dem sehr starken Gesamteindruck, den „Heavy Pendulum“ hinterlässt. Die Riffs sind bockstark und treiben über ein starkes Rhythmusgerüst was Schlagzeug und Bass bilden.
Der Sound ist staubtrocken, aber mit viel Wucht versehen, und somit ein weiterer Pluspunkt von „Heavy Pendulum“.

Infos