Über SIMON McBRIDE habe ich kürzlich gelesen, dass er der Erbe von GARY MOORE und RORY GALLAGHER sein soll. Sowas weckt natürlich mein Interesse, gerade wenn diese Vorschuss-Lorbeeren in verschiedenen Print-Medien, die ich als Interessierter Blues-und Rock-Fan so lese, bestätigt werden. Eine andere wichtige Info besagt, dass eben jener SIMON McBRIDE auf dem ersten Teil der kommenden DEEP PURPLE-Tour Gitarrist STEVE MORSE ersetzt, der sich um seine an Krebs erkrankte Ehefrau kümmern möchte. Das ist auf der einen Seite natürlich tragisch, sieht man sich die Vita des Iren an, aber nicht verwunderlich. Denn SIMON McBRIDE hat durchaus eine Vergangenheit, die diese Entscheidung von DEEP PURPLE nachvollziehbar macht. Aber das alles könnt ihr bald in unserem höchst interessanten Interview mit Simon nachlesen. Kommen wir also zu „The Fighter“, dem vierten Soloalbum des 41-Jährigen Gitarristen, Sängers und Songwriters, der bisher leider als eigenständiger Musiker unter dem Erfolgsradar außerhalb der britischen Insel geflogen ist…was mehr als schade ist und dringend geändert werden sollte, soviel vorweg!
Und mit dem Riff-Monster „Don`t Dare“ gibt es einen Einstand nach Maß, der sich deutlich mehr am Classic Hardrock als am Blues Rock orientiert. „Show Me How To Love“ dreht das Rad zwar wieder leicht zum Blues, doch tut er das äußerst elegant und lässt zusammen mit dem genannten Opener die Ahnung zur Gewissheit werden, welch ein großartiger Gitarrist hier am Werk ist. Dazu eine Stimme, die sehr angenehm in den Ohren klingt und mich ab und zu an die von Joe Bonamassa erinnert. Und so schlägt das Pendel zwischen Hard-und Blues Rock hin und her, wobei es durchaus auch Songs gibt, die ich mir durchaus im Radio vorstellen könnte, so wie die tolle Ballade „Don`t Let Me Go“ oder das tatsächlich poppig anmutende „Trouble“. Die ganz große Übernummer ist für mich aber das gleichermaßen lockere wie dann sich mächtig auftürmende „King Of The Hill“, bei diesem Solo haut es mich tatsächlich auf die Knie! „100 Days“ ist dann mal ein reiner Blues-Song, der chorlastig und mit Klatsch-Rhythmus versehen, in die traditionelle Ecke geschoben werden kann. Auch wenn Vergleiche manchmal hinken, SIMON McBRIDE ist auch für mich ein würdiger Nachfolger von GARY MOORE, und zwar weil er dessen zwei Phasen (Hardrock + Blues) jetzt in einer Platte vereinigt!