BRUTALITY – Sempiternity (Compilation)

Artist

Brutality

Albumtitel

Sempiternity (Compilation)

Genre

Death Metal

Die Bandhistorie des Florida Flaggschiffs BRUTALITY liest sich wie eine einprägsamen Lektüre, die mit mehreren Kapiteln versehen wurde. Ein verheißungsvoller Beginn, wo Anfang der Neunziger die Klassiker „Screams of Anguish“ (’93), „When the Sky Turns Black“ (’94) und mit Abstrichen „In Mourning“ (’96) veröffentlicht wurden. Das es für die US-Deather nie zu einem Bestseller gereicht hat, liegt an den immer wiederkehrenden Pausen und Unterbrechungen, die unter anderem 2005 mit dem gescheiterten Plattenvertrag mit Still Dead Productions zusammengehangen hat. Das unter normalen Umständen die Jungs aus Floridas ‚Sunshine City‘ in der Champions League des extremen Genres locker mithalten können, hat das heutige Quintett in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt.

Ganze vier Jahre nach der letzten offiziellen EP-Veröffentlichung „Antecedent Offerings“ gibt es jetzt neuen BRUTALITY Stoff im Doppelpack. Den Anfang macht „Orchestrated Devastation“. Man kann vom amerikanischen Death Metal halten was man will, dieses Up Tempo Geballer ist die Reinform der alten Schule. Doch nicht nur die Hau-Ruck-Fraktion kommt hier auf ihre Kosten, sondern Fans von ruhigen, melodischen Passagen werden an diesem neuen Track ihre Freude dran haben. Sehr flott präsentiert sich im überwiegenden Mid-Tempo „Fluent In Silence“. Das was da aus en Boxen erklingt ist ein Double Bass Feuerwerk, wo ein großer Erfahrungsschatz  im gemäßigten Speed zum Einsatz kommt. Bei dem fetten Soundgebräu was viereinhalb Minuten serviert wird geht einem direkt das Herz auf. Das diese Zusammenstellung nicht nur aus neuem Material besteht, zeigt die Comeback-Compilation „Sempiternity“.

Der Ausflug in die Vergangenheit kristallisiert sich als überarbeiteten Zweierpack. Die Neuaufnahme von „Artistic Butchery“ (When The Sky Turns Black) klingt gegenüber der original 94’er Version um einiges mächtiger und auch die schleppenden Abschnitte haben es in sich. Als wäre der Track durch den Dreck dunkler Gassen gezogen worden und mit einigen Funken zusätzlichem Hass ausgestattet worden. Wenn man von einem Highlight auf dieser Compilation sprechen kann, dann erfüllt es „Crushed“. Was zunächst als schleppender Tod um die Ecke kommt verwandelt sich zu einer entfesselten Bestie aus der Urzeit. Neben der reißerischen Basis steckt diese Nummer vom 93’er Debüt  voller Abwechslung. Da paart sich getreu ihres Bandnamens effizient kanalisierte Brutalität mit kompromisslosen Blastbeat Attacken. Kein Wunder das dank dieses starken Präsentation „“Screams of Anguish““ in Fachkreisen auch heute noch als begehrter Longplayer gehandelt wird.

Im zweiten Teil von „Sempiternity“ nimmt uns die Todesbleiconnection mit in die Zeit, wo der Begriff ‚Corona‘ ausschließlich für die bekannte mexikanische Biermarke stand. Von einem Virus war auf dem Maryland Deathfest 2019 noch weit und breit nicht zu sehen.  „These Walls Shall Be Your Grave“, „Cries Of The Forsaken“, „48 To 52“ und „Cryptorium“, waren Teil des damaligen Livesets die von BRUTALITY auf knackig rohe Art und Weise der anwesenden Crowd vorgetragen wurden. Das Augenmerk der Band liegt bei der Auswahl dieser vier Tracks da drauf, dem interessierten Zuhörer auch hier quer durch die Bandgeschichte mitzunehmen. Dabei zeigen die Herren eindrucksvoll, wo der Frosch die Locken sitzen hat. Bei der nicht abreißenden wöchentlichen Flut von Neuerscheinungen im gesamten Metalsektor kommt es nicht selten vor, das ein Artwork einen Plattencover einer anderen Band unterschiedlich intensiv ähnelt. Im Fall von „Sempiternity“ sind Parallelen zu „…of the Dark Light“ (2017) der NY Brutalos von SUFFOCATION nicht von der Hand zu weisen. Allerdings ist für diese Sammlung an neuem und alten Material der ausgeweidete Zeitgenosse anscheinend ein Objekt der Begierde. Abschließend kann man nur hoffen, das BRUTALITY genug Blut geleckt haben, um in baldiger Zukunft Album Nummer 5 unters Volk zu bringen !!

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Infos

Release

27.05.2022

Laufzeit

44:23 Minuten

Label

Emanzipation Productions

Fazit
Diese Compilation ist ein gelungener Querschnitt durch die Bandgeschichte, die mit Schmankerln aus dem Livesektor serviert werden !!!
11
von 15
Gut
.