Das Debüt „Far Flung Realm“ war 2020 bereits ein Achtungserfolg und so verwundert es mich nicht, dass die Amerikaner mit dieser EP qualitätsmäßig erfolgreich nachlegen können. ADAMANTIS klingen manchmal sehr europäisch, wie beim treibenden Opener „Storm The Walls“, schwenken dann aber nahtlos wieder in Richtung US Metal und servieren auch in dieser Spielart ein Paradebeispiel wie das episch, doomige „Dark Moon Goddess“. Die Länge des 4-Trackers kratzt an der halben Stunde, was für manch andere Band aktuell eine normale LP-Spielzeit darstellt. Mit „Thundermark“ gibt es an dritter Stelle einen gepflegten Ausflug ins Traditionsstahl-Museum und anerkennendes Nicken der anwesenden Besucher für die coole Bridge und den geilen Mitsing-Refrain. Laut Infoschreiben ist dieser Song der erste, den die Band jemals geschrieben hat. Wir können uns glücklich schätzen, dass er jetzt das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat. Mit diesen drei Perlen decken die Ostküsten-Metaller ihre momentane Bandbreite voll ab und machen Lust auf Live-Konzerte und ein neues Album. Die abschließende vierte Nummer ist eine wunderschöne Interpretation der altehrwürdigen, englischen Ballade „House Carpenter“, die auf das 17. Jahrhundert zurückgeht und wie geschaffen für eine metallische Umsetzung ist.
In diesem Sinne bleibt zu hoffen, dass es ADAMANTIS gelingt mit dieser EP die alten Fans zu halten und neue dazuzugewinnen, damit einem Fortbestand dieser Band nichts im Wege steht. Eine verdammt starke EP!