Das dritte Album der Schweden erinnert mich in den ersten Takten an die aktuellen EUROPE, die von der einstigen Hairspray-Truppe zu einer wahnsinnig guten Hard Rock-Band mutiert sind und mit klassischen 70er-Elementen und progressiven Einflüssen ihre Musik auf ein neues Level gehoben haben. In diese Richtung macht sich der Opener „Forsaken“ auf, der mächtig Spucke hat, aber auch über den nötigen Härtegrad verfügt. Diese Qualitätsstufe halten SOLE SYNDICATE tatsächlich über eine gute Stunde Spielzeit und zeigen der Welt wie amtlicher Stadionrock zu klingen hat. Da mir die Band bisher entgangen war, kann ich über das vorherige Schaffen nichts sagen, bin aber restlos begeistert, was an Songmaterial angeboten wird. „Count To Zero“ wird behutsam aufgebaut, endet dann in einem erhabenen Mitsing-Refrain und bekommt als Schleife ein knalliges Gitarrensolo. Das ist Musik wie ich sie im Sommer liebe. Die Single „Brave Enough“ beginnt mit einem wuchtigen Riff, auf das der zunächst ruppige Gesang gesetzt wird. So generiert man Härte, die man im Laufe der Nummer zwar etwas relativiert, die aber niemals wirklich verschwindet. Der Vergleich hinkt vielleicht ein bisschen, aber ich würde SOLE SYNDICATE als das positive Gegenstück von Nickelback beschreiben.
Der Vierer besteht aus Sänger Jonas Mansson, der auch die Gitarre spielt, Keyboarderin Katja Rasila, Basser David Gustafsson und Henrik Zetterlund am Schlagzeug. Schaut euch das Video an und ihr wisst, dass hier eine hochprofessionelle und ambitionierte Band agiert, die weiß wie gute Musik zu klingen hat. Der Daumen geht weit nach oben für die Schweden.