Es gibt Albentitel für die Ewigkeit. „Referenzwerk in Sachen Doom Metal Punkt aus um“ gehört sicherlich nicht dazu. Daher muss man froh sein, dass sich Mastermind Leif Elding und seine Mannen vor inzwischen mehr als 35 Jahren anders entschieden und das deutlich knackigere „Epicus Doomicus Metallicus“ wählten, auch wenn mein Vorschlag für das CANDLEMASS-Debüt sicher auch ganz gut gepasst hätte.
Zur Feier des Jubiläums beglücken Peaceville die Sammler unter euch mit einer fetten 3LP-Version, die auf den netten Zusatz „35-year anniversary deluxe set“ hört. Das Bonusmaterial ist dabei mindestens interessant. Die Demo-Versionen, die unter anderem auch enthalten sind, fand ich dabei besonders lohnenswert, weil sie die Wurzeln der Band noch einmal aufdecken. Entscheidender als der Bonus ist aber hier die Platte an sich. Und ja, sie ist die Feierlichkeiten allemal wert. „Solitude“ und „Demon´s Gate“ alleine dürften so ziemlich das beste Opener-Doppel in der Geschichte des Doom Metal sein. Und der Rest der Platte kann da auch noch mithalten, weshalb man sich „Epicus Doomicu Metallicus“ auf jeden Fall am Stück reinziehen sollte. Denn erst dann fällt auf, wie rund die Platte als Ganzes ist. BLACK SABBATH waren für CANDLEMASS die große Blaupause und trotzdem wurde ihr Debüt kein Abklatsch, sondern die bestmögliche Form der Würdigung – und das auf Augenhöhe. Ein schwindelerregend hoher Level, den selbst die Schweden nie wieder erreichen sollten. Aber große Kunst lebt von ihrer Einmaligkeit – so sieht das übrigens auch Leif Edling, mit dessen klugen Worten wir hier abschließen wollen: „EPICUS was our first, and perhaps also the best. I have no clue what we did there in the studio deep under the Stockholm subway, but some sort of magic was created. This is a record I would gladly be buried with!“