Sind wir die einzige existierende Lebensform im Universum ? Diese bewegende Frage hat sich sicher Jede/r schon im Leben schon gestellt. Eine Antwort da drauf, die einen vollkommen zufrieden stellt, hat hier auf Erden auch keiner in petto. Zumindest ist das Thema Alien vs Menschheit in den diversen Filmstudios mehr als genug ausgeschlachtet worden. Das ausgerechnet eine außerirdische Invasion nach dem Vorbild diverser Hollywoodkömodien ala ‚Man in Black oder ‚E.T. – Der Außerirdische‘ auf unterhaltsame Art abläuft ist eher unwahrscheinlich. Geht man nach dem neuen Konzeptalbum „Earthtorn“ der US-Doom Band DRIFT INTO BLACK sieht die Sache schon ganz anders aus. Knapp eine Stunde lang dauert die Geschichte über die Auslöschung der Menschheit. Gesehen durch die Augen eines außerirdischen Besuchers, der als Mensch verkleidet zur Mutter Erde geschickt wurde, um unser Verhalten zu analysieren und uns schließlich all unsere natürlichen Ressourcen zu erschöpfen. Der Heimatort der Band in New Jersy an der Ostküste der Staaten liegt in Erdenkilometer gemessen auch nicht unbedingt direkt im Einzugsgebiet der Area 51, doch DRIFT INTO BLACK lassen mit „Earthtorn“ ihren Faible für Alienstories durchblicken. Umgesetzt wird die zehnteilige Story mit einem Hang zur theatralischen Genremix, welcher vorwiegend vom Doom über Ambiente in Szene gesetzt wird.
Bei dem Ostküstentrio kommt man bewusst nicht an dem breit aufgestellten Vocalsprektrum vorbei. Dieses deckt eindrucksvoll sowohl den Klargesang als auch das intensive Growling ab. Beides entstammt der selben Kehle vom Gitarrist und Keyboarder Craig Rossi. Der Sänger weiß sehr gut, wie man die Hörerschaft geschickt in seinen Bann zieht und nicht mehr entkommen lässt. Und die Zeit spielt DRIFT INTO BLACK in die Karten. Harmonisch Songstrukturen sorgen für angenehmes Hörerlebnis, wo gezielt die vorherrschende Stimmung bewusst in aufbrausende Abschnitte und entgegengesetzte Ruheoasen dosiert aufgeteilt wurde. Dabei nimmt das Keyboard eine tragende Rolle ein, um dem atmosphärischen Klangbild möglichst viele verschieden farbliche Noten zu verleihen. Der weibliche Gesang in ‚Angel Of Doom‘ und der siebenminütigen Powerballade ‚The Ups And The Downs‘ weiß ebenfalls zu gefallen. Eigentlich spürt man jederzeit, das die Band sowohl aus Songwriter Sicht als auch qualitativ das Niveau hoch halten. Die zehn Tracks kann man gut in einem Stück durchhören und trifft dabei auf ständig neue Aspekte, die sich nicht unbedingt in der ersten Runde offenbaren.