Die Franzosen um SILVER WIND-Sänger Antoine Volhard starteten 2015 mit einer EP und legen nun bereits ihre dritte Scheibe vor. Ihren Stil beschreiben sie selbst als Dark Heavy Metal, was mir nicht unpassend erscheint. Einflüsse von KING DIAMOND, IN SOLITUDE und PORTRAIT werden angeführt und sind klar zu erkennen. Die Qualität der genannten Bands erreichen die in ihrer Muttersprache singenden SACRAL NIGHT noch nicht immer, wobei gute Ideen keine Mangelware sind. Da gibt es beim Opener ein paar dramatische Zwischenspiele, die sehr gut arrangiert wurden und bei der atmosphärischen Überleitung „Pa-delà les lueurs sépulcrales“ ist die Düsternis förmlich zu greifen. Der Wechsel in die französische Sprache hat der Band nicht geschadet, denn für diese Spielart des Metals passt die teilweise weiche Akzentuierung recht gut. Die Produktion ist für eine Band, die sich selbst im Underground ansiedelt, sehr klar und druckvoll und mit Liebe zum Detail gestaltet. Keine Ahnung, warum ich mich in den Klang der Schlagzeug-Becken verliebt habe, aber sie klingen in meinen Ohren wunderbar. „ L’ode infinie“ ist ein mächtiges, walzendes episches Werk, das sowohl mit seinen extrovertierten Gesangslinien, als auch mit der brachial anklagenden Gitarre voll überzeugt. Danach holen die Franzosen mit „Une dernière étoile avant sirius“ die Double Bass und den Thrash-Hammer aus der Schublade, packen ein paar innovative Prog-Elemente mit dazu und fertig ist der nächste Anspieltipp.
Gebt dieser Scheibe eine Chance und ein paar Durchläufe um sich zu entfalten. Das No Remorse Label steht ähnlich wie Cruz Del Sur für nahezu durchweg hohe Qualität und beweist mit der Verpflichtung von SACRAL NIGHT ihr gutes Händchen. „Le diadème d’argent“ ist eine äußerst gelungene Angelegenheit und gerade die Fans des guten alten Franzosen-Stahls sollten hier auf alle Fälle ein Ohr riskieren. Alle die das „Hammers Of Doom“ oder das „Metal Assault“ zu ihren Lieblingen zählen sind ebenfalls angesprochen. Der fulminante Schrei am Ende des Titelsongs wird euch eine ebenso dicke Gänsehaut verpassen wie mir. Über das geile Cover brauchen wir als LP-Jäger nicht zu reden.