Das letzte Studioalbum der US-amerikanischen Funk Rock-Institution DAN REED NETWORK, „Origins“, stammt aus dem Jahr 2018 und war eine kleine Mogelpackung, denn die Songs darauf waren schon älter, wurden jedoch neu aufgenommen. Dann kam Corona, weshalb sich die Veröffentlichung der neuen, schon länger angekündigten Platte bis in diesen Sommer hinzog. Vielleicht lag es aber auch daran, dass der Frontmann DAN REED, der seit Jahren schon in Prag lebt und wirkt, ein vielbeschäftigter Künstler (u.a. Schauspieler) ist und noch einige andere Projekte wie einen Dokumentarfilm vor der Nase hat.
Okay, jetzt steht „Let`s Hear It For The King“ aber in den Regalen und Streaming-Portalen bereit und ganze 13 Songs wurden von der Band aufgenommen. Das Album legt mit „Pretty Karma“ gleich fulminant, heavy und Gitarren-orientiert los, fährt aber zwischendurch das Tempo aber auch mal geschickt zurück. Auch das folgende „The Ghost Inside“ führt das Anfangs-Tempo fort, ohne die Eingängigkeit von Groove und Melodien infrage zu stellen. Das erinnert sehr an die erfolgreichsten Zeiten der Truppe, die bis in die Mitte der 80er Jahre und Hits wie „Ritual“ und „Rainbow Child“ zurückreicht. Doch es wird noch härter und direkter, wie das rifflastige „Starlight“ eindrucksvoll unter Beweis stellt. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mich erinnert die Stimme von DAN REED immer wieder frappierend an Phil Collins, was auch härteren Stücken einen softeren, poppigeren Touch verleiht. Doch zurück zu „Let`s Hear It For The King“, das natürlich auch seine funkigen Momente aufweist, wie etwa „Stumble“ oder „Supernova“ belegen. Natürlich gibt es mit „I See Angels“ auch eine wunderbare Ballade auf die Ohren, doch das Gros der neuen Lieder ist tanzbar und lädt unweigerlich zum Mitwippen-bzw. Mitsummen ein. Das ist insgesamt großes Ohren-Kino und mir ist es ein Rätsel, warum diese Gruppe bei uns in Deutschland noch derart unterbewertet ist.