In Bezug auf musikalischen Zeitvertreib werkelt der Australier Tony „Dis Pater“ Parker seit 2007 mit seinem Soloprojekt MIDNIGHT ODYSSEY an Soundmaterial, welches sich auf ambienten Black Metal konzentriert. Dabei sind seine bisher veröffentlichten Werke eine zeitintensive Angelegenheit, welche eine überdurchschnittliche Spielzeit inne hat, die durchweg oberhalb einer Stunde liegt. Die Elemente des Black Metal findet man auf den ersten beiden Alben „Funerals from the Astral Sphere“ (2011) oder „Shards Of Silver Fade“ (2015). Doch bereits in der Frühphase seines Schaffens sind neben den nordischen Schwarzwurzelattacken sphärischen Noten eingebaut, die zwar grundlegend entgegengesetzt wirken, doch durch MIDNIGHT ODYSSEY zu einer wohlklingenden Disharmonie verarbeitet wurden. Bei dem umfangreiches Trilogie-Projekt „Biolume“, welches vor gut drei Jahren seinen Anfang genommen hat, hat sich der Dis Pater Step by Step von den rasenden Black Metal Elementen entfernt und sein Augenmerk in den Schoß des sphärischen Flairs gelegt. Diese kosmischen Klänge sind ausschließlich Bestandteil der aktuellen Studioveröffentlichung „Echoes of the Thalassic Deep“, welche vor ein paar Tagen das Licht der Welt erblickt hat. Das ganze erinnert dabei schwer an die Sci-Fi-Erzählung der 70er Jahre.
.Parallel zu „Echoes of the Thalassic Deep“ erschien die Compilation „Echoes Of A Celestial Ruin“. Drei Stunden lang fliegt MIDNIGHT ODYSSEY durch die Schwerelosigkeit von Zeit und Raum und wirbelt dabei einigen Sternenstaub auf. Die dabei gesammelte eigene Materie, welche auf drei CDs verteilt wurde, stammt aus den letzten drei Jahren. Bei diesem ausgedehnten Sammelsurium rückt ausschließlich der Synthesizer in den Mittelpunkt. Während in der Vergangenheit der Dis Pater sich persönlich noch zu Wort gemeldet hat lauscht man hier nur noch den kosmischen Klängen. Irgendwelche Metal Elementen sucht man dabei vergebens. Reine elektronische Musik ist genau wie das Weltall selbst. Es findet kein Ende statt. Für Metal Fans dürfte sich diese musikalische Überlänge wie Kaugummi ziehen und die Quote, diese Compilation vorzeitig zu beenden liegt hier bei einer hohen Wahrscheinlichkeit. Wer also mit dieser Art von Musik bisher nichts anfangen konnte, für den gibt es zum Glück eine Menge aktueller Metal-Alternativen.