DEFECTED DECAY sind zwar noch eine recht junge Band, dahinter verstecken sich aber zwei gestandene Recken. Die beiden, Dirk Nickel und Daniel Funke, sind auch mit SUFFERSYSTEM schon seit Anfang des Jahrtausend im Musik Bereich unterwegs. Während man sich hier im Death/Thrash Metal Bereich austobt, steht bei DEFECTED DECAY eher das walzende Todesblei im Fokus. Auf dem neuen Album mit dem Titel „Troops Of Abomination“ wird 50 Minuten lang der Death Metal zelebriert, den Bands wie BOLT THROWER oder auch HAIL OF BULLETS groß gemacht hat. Wenig verwunderlich, dass man sich bei den Lyrics natürlich auch mit dem Thema Krieg auseinandersetzt. Generell regiert das Midtempo, und die Tempoverschärfungen wurden meist an den richtigen Stellen platziert. Was das Songwriting angeht gibt es nicht viel zu meckern, die beiden Herren wissen schon sehr genau wie ein Track funktionieren soll. Die Melodien sitzen, ein großer Teil der Gitarrenriffs kommt einem nicht schon irgendwie bekannt vor, und auch der leicht räudige Gesang von Daniel Funke passt hervorragend zu der Musik.
Probleme habe ich schon eher mit dem Sound, der mir etwas zu schwammig ist und bei dem sich die Doublebass einfach sehr künstlich anhört.
DEFECTED DECAY liefern mit „Troops Of Abomination“ ein Death Metal Album ab, dass sich zwar einerseits vor den genannten Königen verneigt, auf der anderen Seite aber schon eine gewisse Eigenständigkeit mit sich bringt. Dieser Spagat ist alles andere als einfach, er klappt auch nicht bei jedem der 10 Songs und nicht wenige Kapellen sind bei diesem Versuch gescheitert. Aber das Duo liefert hier ein sehr unterhaltsames Werk ab, dass sich alle Death Metal Freunde des mittleren Tempo Bereichs unbedingt mal anhören sollten.
