Das „DCLXVI: To Ride, Shoot Straight And Speak The Truth!“ von ENTOMBED erst 1997 erschien lag an den Problemen mit dem Platten Label, dass vier Jahre zuvor gewechselt wurde. Nach langen hin und her veröffentlichten die Schweden dieses Album auf einem eigene Label. Interessanter ist aber viel mehr der Werdegang, den das Death Metal Schwergewicht mittlerweile gegangen war. Der bereits eingeschlagene Pfad nach „Clandestine“, weg vom reinen Todesblei zu einer Richtung, die man fortan Death’n’Roll nannte, war bereits auf „Wolverine Blues“ zu hören. Mit „DCLXVI: To Ride, Shoot Straight And Speak The Truth!“ ging man nun noch einen Schritt weiter. Lediglich das Gegrowle von LG Petrov erinnerte an die Vergangenheit der Band, und selbst hier wurde eine Wandlung vollzogen, denn die Vocals sind bei allem Gegröle tatsächlich verständlich. Musikalisch bewegte man sich immer mehr in Richtung Groove, bzw. ganz zum Blues wie man es bei dem Song „Boats“ hören kann. Das da aber immer noch eine Menge Druck in der Nummer ist beweisen Tracks wie „Lights Out“, „Like This With The Devil“ oder auch „Wreckage“.
Das Ganze wurde mit einer herrlichen Punk Attitüde eingeprügelt, und so ist der Sound gewollt dünn, nichtsdestotrotz unfassbar rotzig und tritt so dermaßen Arsch, dass vich als Zuhörer kaum ruhig sitzen bleiben kann.
Das „DCLXVI: To Ride, Shoot Straight And Speak The Truth!“ bei den Death Metal Puristen nicht gut ankam, sollte allgemein bekannt sein. Die Leute, die ENTOMBED schon nach „Wolverine Blues“ nicht mehr mochten, bekamen hier ihre Bestätigung, und nicht wenige vermuteten das die Band nun komplett weich werden würde. Wie wir heute wissen ist das nicht der Fall gewesen, den Weggang von Schlagzeuger Nicke Andersson konnte die Truppe aber im Songwriting nie wirklich verkraften.
Es gibt zwei Gründe dafür, dass die vorliegende Scheibe von mir nicht die beiden Höchstnoten bekommt. Zum einen ist da die Tatsache, das ENTOMBED mit ihren Vorgängeralben selber die Messlatte verdammt hoch angelegt haben. Und da reicht „DCLXVI: To Ride, Shoot Straight And Speak The Truth!“ trotz aller Klasse eben nicht ganz rein. Und es gibt so zwei, drei kleinere Momente die ich persönlich nicht so richtig gelungen finde. „Uffe’s Horrorshow“ oder auch das Klaviersolo „DCLXVI“ wären da zu nennen.
Diese neue Auflage wurde „remastered“, die grundsätzlich Ausrichtung des Sounds wurde aber glücklicherweise nicht verändert. Ansonsten befinden sich leider keine Extras auf dieser Scheibe.