Satte 7 Jahre hat es nun gedauert, aber nun liegt das neue MY SLEEPING KARMA Album mit dem Namen „Atma“ vor. Das Live Album „Mela Ananda“ aus dem Jahre 2017 wird hier nicht berücksichtigt. Und leider war diese Pause nicht ganz freiwillig. Schicksalsschläge und Krankheit brachten die Band aus Aschaffenburg bis kurz vor die Auflösung, und eine Zeit lang war es sehr still um das Quartett.
So fällt auch umgehend auf, wenn „Atma“ anfängt zu rotieren, dass das Gesamtbild in den Songs weitaus düsterer als noch bei den Vorgängern Alben ist. Ein melancholischer Unterton zieht sich durch jeden Track, selbst das Cover ist in dunklen Farben gehalten und zeigt den Hindu Gott Ganesha mit kaputter Welt und grimmig-traurigem Gesichtsausdruck. An dem eigentlichen Rezept von MY SLEEPING KARMA hat sich ansonsten nichts geändert. Griffige Melodien treffen auf atmosphärische Klänge, die fast schon hypnotische Wirkung haben. Dabei wird immer darauf geachtet, dass der Spannungsbogen passt und man nicht zu sehr in irgendwelche technische Spielereien abdriftet. Die Intensität auf „Atma“ ist nahezu greifbar, und die Musiker lassen ihren Instrumente zu einem Gesamtkunstwerk verschmelzen. Interessant ist auch, dass alle Instrumente absolut gleichberechtigt zu vernehmen sind. Mag die Gitarre auch den Leadpart haben; Synthesizer, Bass und Schlagzeug sind gleichberechtigt und werden hier nicht in den Hintergrund gedrängt.
So gibt es meiner Meinung nach auch keinen Song der besonders heraussticht. Alle 6 Stücke bestechen durch die oben genannten Attribute und bleiben auf einem konstant hohen Level.
MY SLEEPING KARMA definieren sich oder ihren Sound auf „Atma“ nicht neu, aber sie verstehen es ihrer eigenen Musik neue (dunkle) Schattierungen hinzuzufügen. Was nicht gleichbedeutend mit der Tatsache ist, dass alle bisherigen Scheiben nur gute Laune Mucke waren. Dem ist natürlich nicht so, eine intensive Atmosphäre war schon immer präsent und hat den Zuhörer auf (s)eine Reise entführt. Da brauch man noch nichtmal bewußtseinserweiternde Mittel zu, das funktioniert auch ohne ganz prima.