So, nun isses soweit, mit „Tales From The Great Beyond“ steht das dritte Album der Schweden LUGNET bereit. Wenn man es fair betrachtet, ist es allerdings erst das zweite Album nach „Nightwalker“ (2019), denn hierfür wurde nicht nur der wichtige Sängerposten mit JOHAN FAHLBERG (JADED HEART) neu besetzt, sondern auch mit MATTI NORLIN ein neuer, zweiter Gitarrist präsentiert. Über genannten Vorgänger habe ich damals ja ein wenig geschimpft, weil der mir ein wenig seelenlos und etwas schwächer als das Debüt erschien.
Nun, wird der Stil mit 70er Jahre inspiriertem Hardrock auch nicht geändert, lassen es LUGNET jetzt aber für meine Ohren deutlich motivierter krachen. Es scheint mir, als hätte sich die neue Mannschaft jetzt gefunden und gerade JOHAN FAHLBERG sein Metal-Organ etwas zugunsten der Songs „zurückgeschraubt“ hat und auf Hardrock-Niveau bringt. Er schreit einfach weniger, wobei seine Stimme immer noch genug Power und Rauheit aufweist, was ja auch prima passt. Trotzdem gehen mir die Lieder immer noch nicht so genial ins Langzeitgedächtnis wie bei den angegebenen Inspirations-Quellen DEEP PURPLE oder URIAH HEEP. Handwerklich ist aber alles okay, gerade Songs wie der Opener „Still A Sinner“ (siehe Video), „In Harvest Time“ oder „Out Of My System““ bringen jedes Bein und jeden Nacken in Bewegung. „Another World“ bringt dann die Doom-Fans in Erregung und purzelt deshalb etwas aus dem üblichen Rahmen. Etwas Ruhe kommt lediglich in den beiden Instrumentals und in Schwedisch betitelten „Svarv“ sowie dem Rausschmeißer „Tåsjö Kyrkmarsch“ auf, wobei bei letztgenanntem Lied die Schweine-Orgel ihren größten Auftritt auf der Scheibe hat. Und das Cover-Artwork ist saucool, was beim ebenfalls erhältlichen Vinyl besonders gut kommt!