Aus Zürich kommen Naked Soldier, die jetzt ihr selbstbetiteltes Debüt raushauen. Klar, jeder der an die „rockmusikalische“ Schweiz denkt, kommen zuerst so erfolgreiche Bands wie Shakra, Gotthard oder Krokus in den Sinn. Doch mit riffbetontem, klassischen Hardrock genannter Gruppen hat der Fünfer, die sich aus der ehemaligen Band Mantra erst letztes Jahr reformierten, nicht viel im Sinn. Bei den nackten Soldaten stehen vielmehr Einflüsse aus Alternative Metal, Stoner, Grunge, Nu Metal oder Prog im Vordergrund. Das klingt dementsprechend heavy, furztrocken, knackig und sehr modern, aber letztendlich auch etwas überstrapaziert. Auch ist ab und an eine Prise Thrash als Einfluss nicht von der Hand zu weisen, wie z.B. bei „Wicked Man“. Sänger Patrik Caminadar hat eine kräftige Röhre, die sowohl bei den härteren Stellen, aber auch bei den zwischenzeitlichen ruhigeren Passagen sattelfest klingt. Aber sein Klar-Gesang gefällt mir besser, den er aber leider viel zu selten einsetzt. Die Melodien sind zwar nicht übel, allerdings fehlen mir auch Songs, die länger im Gedächtnis bleiben. Im Laufe der neun Lieder fehlt mir dann insgesamt der Aha-Effekt, wobei beim abschließenden „Love Tree“ noch sowas wie ein Versuch, Doom mit in den Sound einzubinden leider am fortwährenden Gebrüll scheitert. Da ist zukünftig also noch Steigerungspotenzial vorhanden.
NAKED SOLDIER – NAKED SOLDIER
Fazit
Die Schweizer Newcomer wollen scheinbar zu viel! Hier wäre weniger etwas mehr gewesen!