Der ehemalige WHITE LION-Frontmann geht seit vielen Jahren konsequent seinen Weg als Singer/Songwriter und veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Alben, die ich in unserem Spektrum zwischen 10 und 12 Punkten einordnen würde. Bestand in der Szene die Hoffnung, dass es Mike Tramp noch einmal mit Band und Hard Rock versuchen würde, wird diese spätestens jetzt im Keim erstickt, denn mit der neuen Scheibe wird der Härtegrad erneut zurückgefahren. Nicht nur das, auch müssen sich die Fans an die dänische Sprache gewöhnen, was mir persönlich auch nach drei Durchläufen nur mit Anstrengung gelingt. Seine Hommage an die Heimat möchte Tramp angemessen in seiner Muttersprache ausdrücken und so kann ich leider nichts über den Sinngehalt der Texte sagen. Dänisch ist sicher nicht für den Rock erfunden worden, denn die Akzentuierung lässt kaum Härte zu, sondern klingt eher wie eine Erzählung lustiger Märchen. Das soll nicht abwertend klingen, ich frage mich aber, wen (außer seinen dänischen Fans) Mike damit erreichen will. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir das Album in ein paar Monaten mit englischen Texten erneut auf dem Markt sehen. Sonderlich beeindruckt bin ich vom Songwriting nicht und ich muss „For Forste Gang“ zu den schwächeren Veröffentlichungen der Solokarriere zählen. Nach dem rockigen „Det Jeg Var“ zu Beginn, regiert doch bei der Hälfte der Nummern eine gepflegte musikalische Belanglosigkeit, die ich so von MIKE TRAMP nicht kenne. Es bleibt zu hoffen, dass er sich wieder auf seine Stärken besinnt und uns demnächst mit einer Hammerscheibe aufhorchen zu lassen, wie damals mit FREAK OF NATURE.
MIKE TRAMP – For Forste Gang
Fazit
Mike Tramp ist weiterhin als Geschichtenerzähler unterwegs, dieses Mal in dänischer Sprache.