MAD DILLON’S DEPUTIES aus Hagen, kurz und knapp MDD genannt, existieren schon seit 1978, also 44 Jahre und sind bis jetzt ohne große Aufmerksamkeit zu erregen an mir vorbei gerutscht. Gestartet ist MDD als Krautrock Combo, und während sich das Personalkarussell in den vergangenen vier Dekaden unaufhaltsam gedreht hat, ist man im hier und jetzt angekommen. Die Zeit für ein Zusammentreffen der DEPUTIES und mir war reif, und gleich beim ersten Hördurchgang wurde ich positiv überrascht. Ich habe Krautrock oder Teutonen Metal erwartet! Aber Fehlanzeige, denn stattdessen kommt grooviger Hard Rock, teilweise sehr Blues geschwängert oder mit Melodic Metal Elementen, aus den Lautsprechern. Die Truppe präsentiert ein kräftiges Hard Rock Album mit zwei Stimmen, einmal die weibliche mit Vera Heinisch und die männliche von Dirk Tetampel. Frau Heinisch besitzt eine ausdrucksstarke Stimme und hört sich an wie ein Mischung aus Lauralei Combs (BEG BORROW & STEAL), Karen Sambrook (BLUE 46), LENITA ERICKSON und ERIKA NORBERG. Herr Tetampels Organ liegt so plump sich das anhört irgendwo bei einer Light Version zwischen Lemmy Kilmister, Udo Dirkschneider und Hell Hofer von BULLET. Beide Stimmen ergänzen sich zu einem gelungenem positiven Chaos, entweder gibt Dirk mit seiner rauen Stimme Gas oder es kommt das Gefühl von Vera zum Tragen, beide passen sehr gut zum Hard Rock. Der Stil lässt sich am besten mit einer Light Version von BULLET, bluesige ACCEPT, TRANCE mit Handbremse, AC/DC oder die Bonner Combo TRANS AM ohne Keyboards umschreiben oder einfach moderne STRAIGH SHOOTER, die ideale Partymucke. Die Hymnen „Modesty“, „Horrorwood“ und „Spirit Of Rock“ sind bestes Tanzflächenfutter für die nächste Rocknacht im Club um die Ecke, in den späten 1980ern bzw. frühen 1990ern hätten die drei Titel die Tanzflächen zum Platzen gebracht.
MAD DILLON’S DEPUTIES – STILL UNBREAKABLE
Fazit
Eine wahre Überraschung die MAD DILLON'S DEPUTIES vorlegen, beide Daumen hoch!