TRAUMA können auf eine eher ungewöhnliche Historie verweisen. Zum einen waren sie als Thrash-Band schon Anfang der 80er am Start, zum anderen weist ihre Diskographie eine Lücke von drei Jahrzehnten auf, denn nach 1984 herrschte erst einmal Funkstille. Die Tatsache, dass der junge Cliff Burton bei den Herren den Viersaiter zupfte bevor er sich einer anderen Kapelle anschloss, dürfte ihr Scherflein dazu beigetragen haben, dass die Band nicht der Vergessenheit anheimfiel.
Seit 2014 nun gibt es regelmäßig neues Futter von TRAUMA, mit „Awakening“ legen sie schon das vierte Album in ihrer zweiten Schaffensphase vor. Dabei gibt es für altverdiente Bands gleich zwei Klippen zu umschiffen, denn schließlich soll das Ganze weder zur Nostalgie-Schose, noch zur kompletten Anbiederung an aktuelle Klänge werden. TRAUMA gelingt tatsächlich der Tanz auf der Rasierklinge, viel mehr noch klingen sie einfach unglaublich frisch und legen in Sachen Härte noch einmal eine ganze Schippe drauf. Schon der Opener „Walk Away“ macht klar, wo die Reise für den Rest der Platte hinführt. Insbesondere Sänger Brian Allen kann hier schon einmal seine Visitenkarte abgegeben. Obendrein glänzt der Song neben ordentlich Tempo auch mit reichlich Groove. Aber keine Sorge – zu gemächlich lassen es TRAUMA eh nie angehen, pfeift euch als Beleg einfach mal die Abgeh-Nummer „Burn“ rein. Ebenfalls besonders hörenswert ist das abschließende „Death Machine“, dass noch einmal einen Querschnitt durch die Stärken der Platte liefert. Unterm Strich macht „Awakening“ einfach reichlich Spaß in den Backen und kommt so dermaßen frisch um die Ecke, wie man es von einer Band, die insgesamt vier Jahrzehnte dabei ist, auch nicht unbedingt erwarten kann.